EMARK - JICRA - GICRA 2003 / 27

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Auszug aus dem Urteil der ARK vom 12. November 2003 i.S. C. C., Nigeria
Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG: Nichteintreten auf ein Asylgesuch; Täuschung über die Identität.
Allein die Tatsache, dass ein Asylbewerber vor der Einreichung seines Asylgesuches in einem anderen Staat unter anderer Identität in Erscheinung getreten ist, genügt noch nicht zum Nachweis, dass die schweizerischen Asylbehörden über die wahre Identität getäuscht wurden (Präzisierung der Praxis gemäss EMARK 1996 Nr. 32) (Erw. 4b-d). Die Rechtsprechung gemäss EMARK 1995 Nr. 4, wonach der Gesuchsteller, der mit unterschiedlichen Identitäten aufgetreten ist, die im aktuellen Verfahren angegebenen Personalien mittels zusätzlicher Anstrengungen zumindest glaubhaft machen muss, findet hier keine Anwendung (Erw. 4d).
Art. 32 al. 2 let. b LAsi : non-entrée sur une demande d'asile ; tromperie sur l'identité.
Le seul fait pour un demandeur d'asile de s'être présenté dans un autre Etat sous une autre identité avant le dépôt de sa demande ne permet pas encore de conclure que les autorités suisses en matière d'asile ont été trompées (précision de la jurisprudence JICRA 1996 n°32) (consid. 4b-d). La jurisprudence selon laquelle un demandeur d'asile, qui a présenté des identités différentes, doit faire des efforts supplémentaires pour rendre au moins vraisemblable l'identité qu'il a donnée dans la procédure en cours (JICRA 1995 n°4), ne trouve pas application dans le cas d'espèce (consid. 4d).
Art. 32 cpv. 2 lett. b LAsi: non entrata nel merito della domanda d'asilo; inganno sull'identità.
Il solo fatto che un richiedente abbia fornito generalità diverse in un altro Stato, prima di domandare l'asilo in Svizzera, non permette di concludere che egli abbia ingannato le autorità svizzere in materia d'asilo sulla propria identità (precisazione della giurisprudenza GICRA 1996 n. 32) (consid. 4b-

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d). La giurisprudenza di cui a GICRA 1995 n. 4, giusta la quale il richiedente che già ha utilizzato un'altra identità deve intraprendere sforzi supplementari per rendere verosimile l'identità attuale, non è applicabile al caso di specie (consid. 4d).
Zusammenfassung des Sachverhalts:
Der Beschwerdeführer stellte am 23. Juni 2003 in der Schweiz - unter den Personalien C.C., geboren am 23. Dezember 1982, Nigeria - ein Asylgesuch.
Ein am 24. Juni 2003 durchgeführter Fingerabdruckvergleich ergab, dass der Beschwerdeführer am 19. Oktober 2001 in Österreich unter der Identität U.M., geboren am 23. Dezember 1983, Nigeria, daktyloskopisch erfasst worden war. Im Rahmen des ihm gewährten rechtlichen Gehörs erklärte der Beschwerdeführer auf Vorhalt hin zunächst, nie in Österreich gewesen zu sein. In der Folge räumte er demgegenüber ein, sich zu einem früheren Zeitpunkt tatsächlich in Österreich aufgehalten und dort erfolglos ein Asylverfahren durchlaufen zu haben, jedoch ungefähr im Januar 2003 nach Nigeria zurückgekehrt und dort aufgrund seiner Mitgliedschaft in der MASSOB-Bewegung im Gefängnis gewesen zu sein. Aus Angst habe er gegenüber den österreichischen Behörden eine falsche Identität verwendet. In der Schweiz habe er nun seine richtigen Personalien angegeben, weil er hier sein Leben in Ordnung bringen wolle.
Mit Schreiben vom 30. Juni 2003 lehnte die zuständige österreichische Behörde ein schweizerisches Rückübernahmeersuchen vom 26. Juni 2003 ab und teilte mit, der Beschwerdeführer habe am 22. Februar 2001 in Österreich unter dem Namen U.M., Nigeria, einen Asylantrag gestellt, welcher am 3. April 2001 rechtskräftig negativ entschieden worden sei; in Österreich seien keine Identitätsdokumente des Beschwerdeführers verfügbar.
Das BFF trat in der Folge mit Verfügung vom 3. Juli 2003 in Anwendung von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG (Täuschung über die Identität) auf das Asylgesuch des Beschwerdeführers nicht ein, ordnete die Wegweisung sowie deren sofortigen Vollzug an und entzog einer allfälligen Beschwerde die aufschiebende Wirkung.
Gegen diese Verfügung erhob C.C. Beschwerde an die ARK.
Mit Zwischenverfügung der ARK vom 22. Juli 2003 wurde das sinngemässe Gesuch um Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der Beschwerde gutgeheissen.

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Das BFF beantragte in seiner Vernehmlassung die Abweisung der Beschwerde.
Die ARK heisst die Beschwerde gut, hebt die angefochtene Verfügung auf und weist die Sache an das BFF zum neuen Entscheid zurück.
Aus den Erwägungen:

2. Auf ein Asylgesuch wird nicht eingetreten, wenn aufgrund der Ergebnisse einer erkennungsdienstlichen Behandlung oder anderer Beweismittel feststeht, dass eine asylsuchende Person die Behörden über ihre Identität täuscht (Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG). Der Begriff der Identität umfasst gemäss Verordnung die Merkmale Namen, Vornamen, Staatsangehörigkeiten, Ethnie, Geburtsdatum, Geburtsort und Geschlecht (vgl. Art. 1 Bst. a
SR 142.311 Ordinanza 1 dell' 11 agosto 1999 sull'asilo relativa a questioni procedurali (Ordinanza 1 sull'asilo, OAsi 1) - Ordinanza 1 sull'asilo
OAsi-1 Art. 1 Campo d'applicazione - 1 La presente ordinanza si applica in quanto gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino non prevedano disposizioni derogatorie.
1    La presente ordinanza si applica in quanto gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino non prevedano disposizioni derogatorie.
2    Gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino sono menzionati nell'allegato 1.4
AsylV 1). Der Nachweis der Identitätstäuschung obliegt dabei den Behörden (vgl. EMARK 2000 Nr. 19, Erw. 8b, S. 188); er kann seit der Gesetzesnovelle vom 26. Juni 1998 nicht mehr nur durch die Ergebnisse eines Fingerabdruckvergleichs erbracht werden, sondern auch durch "andere Beweismittel", welche im Vergleich zur daktyloskopischen Analyse eine geringere Verlässlichkeit aufweisen (vgl. EMARK 1999 Nr. 19, Erw. 3d, S. 126). Die Anwendung von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG setzt sodann voraus, dass die Täuschung gegenüber den schweizerischen Asylbehörden erfolgt; die blosse Feststellung, dass jemand gegenüber einer Drittbehörde eine andere Identität angegeben hat, genügt daher nicht (vgl. EMARK 1996 Nr. 32, Erw. 3, S. 303 ff. [der trotz der geringfügigen redaktionellen Umformulierung des damaligen Art. 16 Abs. 1 Bst.
b aAsylG, welcher noch vom Begriff des "Verheimlichens" der Identität ausging, nach wie vor Gültigkeit hat]; vgl. in diesem Sinne auch Botschaft zur Totalrevision des Asylgesetzes vom 4. Dezember 1995, BBl 1996 II 26 ff., S. 57).

3. a) Die Vorinstanz erachtet die Ausführungen des Beschwerdeführers, wonach er in Österreich eine falsche, in der Schweiz hingegen seine richtige Identität angegeben habe und im Januar 2003 von Österreich aus mit einem gefälschten Pass sowie einem geschenkten Flugticket nach Nigeria zurückgekehrt sei, wo er die von ihm geschilderten Nachteile erlitten habe, als unglaubhaft. Aufgrund dieser Einschätzung stehe fest, dass der Beschwerdeführer die Behörden im Rahmen des vorliegenden Asylverfahrens über seine Identität getäuscht habe.
b) Der Beschwerdeführer macht in seiner Beschwerde demgegenüber im Wesentlichen erneut geltend, ein Mitglied der MASSOB-Bewegung zu sein und als solches verfolgt zu sein. In diesem Zusammenhang stellt er die Nachreichung eines Mitgliederausweises der MASSOB in Aussicht.

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c) In seiner Vernehmlassung vom 19. August 2003 weist das BFF darauf hin, dass mit Dokumenten wie dem in Aussicht gestellten Mitgliederausweis der MASSOB in der Schweiz reger Handel betrieben werde, weshalb einem solchen Ausweis kaum Beweiswert zukommen würde. Zudem sei festzustellen, dass sich der Beschwerdeführer in seiner Eingabe nicht zu seinem früheren Asylverfahren in Österreich - dem eigentlichen Grund für den Nichteintretens-Entscheid - äussere. Der Beschwerdeführer habe das Abklärungsergebnis des BFF anlässlich des rechtlichen Gehörs vom 25. Juni 2003 zwar nach längerem Leugnen eingestanden. Seine Aussage, in Österreich eine falsche, in der Schweiz hingegen seine richtige Identität angegeben zu haben, müsse unter den gegebenen Umständen aber als reine Schutzbehauptung gewertet werden, hätten sich doch sämtliche überprüften Aussagen als unwahr herausgestellt. Es bestünden deshalb keine vernünftigen Gründe, die dafür sprechen würden, dass es sich bei der vorliegenden Identität nicht um eine falsche handle. Zwar bedeute die Tatsache des Auftretens unter verschiedenen Identitäten noch nicht, dass die in der Schweiz angegebene Identität falsch sei. Sie habe jedoch nach herrschender Praxis (vgl. EMARK 1995 Nr. 4) zur Folge,
dass die asylsuchende Person nun unter Vorlage aussagekräftiger Identitätspapiere das Gegenteil nachweisen beziehungsweise zumindest glaubhaft machen müsse, damit eine Täuschung über die Identität ausgeschlossen werden könne. Diesen Nachweis habe der Beschwerdeführer bisher nicht ansatzweise erbracht, obwohl er schon lange darüber informiert gewesen sei, dass er seine behauptete Identität mit gültigen Ausweisdokumenten zu belegen habe.

4. a) Gemäss der allgemeinen, auch im Verwaltungsverfahren gültigen Beweisregel von Art. 8
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
ZGB hat derjenige das Vorhandensein einer behaupteten Tatsache zu beweisen, der aus ihr Rechte ableitet. Entsprechend hat - wie bereits weiter oben ausgeführt - die Behörde den Nachweis zu erbringen, dass ein Asylsuchender im Sinne von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG über seine Identität täuscht (vgl. EMARK 2000 Nr. 19, Erw. 8b, S. 188). Der Beweis gilt dann als erbracht, wenn der Richter (beziehungsweise die verfügende Behörde) nach objektiven Kriterien von der Richtigkeit der Sachbehauptung - hier: von der Täuschung über die Identität - überzeugt ist. Nicht ausreichend ist dagegen, wenn bloss eine überwiegende Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich die behauptete Tatsache verwirklicht hat (vgl. BGE 128 III 271 ff., Erw. 2a-b, mit weiteren Hinweisen).
Mit der im neuen Asylgesetz vom 26. Juni 1998 (beziehungsweise dem Bundesbeschluss über dringliche Massnahmen im Asyl- und Ausländerbereich vom gleichen Datum) eingeführten Zulassung "anderer Beweismittel", welche im Vergleich zu den Ergebnissen der Daktyloanalyse weniger zuverlässig sind, hat der Gesetzgeber zwar in Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG eine graduelle Senkung des

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verlangten Beweismasses vorgenommen (vgl. EMARK 1999 Nr. 19, Erw. 3d, S. 125 f.). Er hat die Behörde jedoch nicht vom Nachweis der Täuschung entbunden, was bereits aus dem Wortlaut des Gesetzes klar hervorgeht, wonach die Täuschung über die Identität "feststehen" muss. Aus diesem Grund kann auch unter dem neuen Recht nur dann vom Vorliegen einer Identitätstäuschung im Sinne der genannten Nichteintretens-Bestimmung ausgegangen werden, wenn dies aufgrund der vorhandenen Beweismittel - wie beispielsweise Herkunftsanalysen der BFF-Fachstelle LINGUA (vgl. EMARK 2003 Nr. 14, Erw. 7, S. 89, mit weiteren Hinweisen), sichergestellten Ausweispapieren, Zeugenaussagen oder Eingeständnissen der asylsuchenden Person (vgl. EMARK 1999 Nr. 19, Erw. 3d, S. 126) - ohne vernünftigen Zweifel feststeht.
In diesem Zusammenhang ist zudem zu berücksichtigen, dass die im Asylgesetz vorgesehenen Nichteintretens-Bestimmungen gemäss konstanter Praxis der ARK restriktiv zu interpretieren sind (vgl. EMARK 1997 Nr. 9, S. 65, mit weiteren Hinweisen). Dies hat insbesondere für den Nichteintretens-Tatbestand der Identitätstäuschung von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG zu gelten, welcher im Gegensatz etwa zur sogenannten Papierlosen-Bestimmung von Art. 32 Abs. 2 Bst. a
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
AsylG keine Schutzklausel kennt, welche einen Nichteintretens-Entscheid ausschliessen würde für den Fall, dass Hinweise auf eine Verfolgung vorliegen, die sich nicht als offensichtlich haltlos erweisen.
b) Im vorliegenden Fall hat der Beschwerdeführer weder in der Schweiz noch in Österreich irgendwelche Dokumente abgegeben, welche seine Identifizierung erlauben würden. Im Weiteren ist er in Österreich nachweislich unter anderen Personalien (Vorname und Name, Geburtsdatum) in Erscheinung getreten als in der Schweiz. Zudem wirkt seine nicht weiter substanziierte Erklärung, in Österreich "aus Angst" eine falsche Identität abgegeben zu haben, nicht sonderlich plausibel, zumal davon ausgegangen werden darf, dass eine tatsächlich verfolgte Person (bereits) bei der erstmaligen Einreichung eines Asylgesuchs ihre wahre Identität angibt. Schliesslich spricht auch die Tatsache, dass der Beschwerdeführer seinen früheren Aufenthalt in Österreich unter anderer Identität erst auf Vorhalt des Ergebnisses des durchgeführten Fingerabdruckvergleichs hin eingestand, gegen seine persönliche Glaubwürdigkeit. Es bestehen daher - auch unter Berücksichtigung der wenig überzeugenden Aussagen des Beschwerdeführers zu seiner angeblichen Rückkehr nach Nigeria und zur dort erlittenen Verfolgung - erhebliche Zweifel an der Richtigkeit seiner im schweizerischen Asylverfahren behaupteten Identität. Gleichzeitig hält der Beschwerdeführer jedoch daran fest, in der
Schweiz seine wahre Identität angegeben zu haben.
c) Obwohl der Vorinstanz bei dieser Sachlage der Nachweis gelungen ist, dass der Beschwerdeführer in Österreich unter einer anderen Identität aufgetreten ist,

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steht vorliegend nicht mit hinreichender Sicherheit fest, ob er die österreichischen oder die schweizerischen Asylbehörden (oder beide) über seine wahre Identität getäuscht hat. Der Nachweis, dass eine Person in einem anderen Land unter einer anderen Identität in Erscheinung getreten ist, als derjenigen, die er gegenüber den schweizerischen Asylbehörden angegeben hat, genügt den Beweisanforderungen von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG nämlich nur dann, wenn die betreffende Person gegenüber der ausländischen Behörde ein authentisches Identitätspapier abgegeben hat, welches belegt, dass die im schweizerischen Asylverfahren behauptete Identität falsch ist, oder wenn der Nachweis der Täuschung der schweizerischen Asylbehörden auf andere Weise erbracht werden kann (vgl. vorstehend zu den zulässigen Beweismitteln Erw. 4a). Vorliegend hat der Beschwerdeführer jedoch, wie bereits erwähnt, weder in Österreich noch in der Schweiz irgendwelche Identitätsdokumente eingereicht, und hält zudem nach wie vor an der Richtigkeit seiner gegenüber den schweizerischen Asylbehörden angegebenen Identität fest. Bei den vorhandenen Sachverhaltselementen, welche gegen die Richtigkeit der Angaben des Beschwerdeführers zu seiner Person sprechen, handelt es sich
demgegenüber um blosse Indizien. Auch wenn diese durchaus als gewichtig zu bezeichnen sind, lassen sie nach Auffassung der ARK keinen zweifelsfreien Rückschluss auf die Unrichtigkeit der im schweizerischen Asylverfahren gemachten Angaben zu. Das BFF räumt im Rahmen seiner Vernehmlassung denn auch selber korrekterweise ein, die Tatsache des Auftretens unter verschiedenen Identitäten einerseits in einem ausländischen Asylverfahren und andererseits in einem schweizerischen Asylverfahren bedeute noch nicht, dass die in der Schweiz angegebene Identität falsch sei.
d) Misslingt der Behörde der Nachweis der Täuschung über die Identität im Sinne von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG, so kann kein Nichteintretens-Entscheid gestützt auf diese Bestimmung gefällt werden. Eine Ausnahme von dieser Beweislastverteilung ist im Gesetz nicht vorgesehen (vgl. EMARK 1996 Nr. 32, Erw. 3b in fine, S. 304). Das BFF beruft sich in diesem Zusammenhang in seiner Vernehmlassung vom 19. August 2003 auf EMARK 1995 Nr. 4 und stellt sich auf den Standpunkt, dass Asylsuchende, welche unter verschiedenen Identitäten aufgetreten seien, die Richtigkeit ihrer (aktuellen) Angaben nachzuweisen beziehungsweise zumindest glaubhaft zu machen hätten, damit eine Täuschung über die Identität ausgeschlossen werden könne. Es ist indessen festzuhalten, dass die in EMARK 1995 Nr. 4 zu behandelnde Konstellation nicht mit derjenigen im vorliegenden Fall verglichen werden kann. Im erwähnten Verfahren hatte der betreffende Asylsuchende in der Schweiz unter zwei verschiedenen Identitäten wiederholt um Asyl ersucht. Mithin stand bereits fest, dass er die schweizerischen Asylbehörden über seine wahre Identität getäuscht hatte (vgl. EMARK 1996 Nr. 32, Erw. 3a, S. 303). Soweit die ARK daher vom Beschwerdeführer zusätzliche Anstrengungen verlangte,
die Richtigkeit seiner Angaben

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zur Identität zumindest glaubhaft zu machen (vgl. EMARK 1995 Nr. 4, Erw. 5c, S. 37), betraf dies lediglich die Frage, ob die - bereits festgestellte - Täuschung der schweizerischen Behörden im aktuellen Asylverfahren erfolgt war. Eine Ausdehnung der soeben beschriebenen Praxis auf Konstellationen, in welchen eine asylsuchende Person wie vorliegend zwar nachweislich in zwei verschiedenen Staaten unter verschiedenen Identitäten in Erscheinung getreten ist, eine Täuschung der schweizerischen Asylbehörden jedoch nicht feststeht, erscheint demgegenüber nicht angezeigt, zumal - wie weiter oben bereits erwähnt wurde - die im Asylgesetz vorgesehenen Nichteintretens-Tatbestände und namentlich derjenige von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG restriktiv auszulegen sind. Sodann sind allfällige Schwierigkeiten der Behörden, den Nachweis der Täuschung über die Identität erbringen zu können - wie nachfolgend aufzuzeigen ist -, ebenfalls nicht geeignet, zu einem anderen Ergebnis zu führen.
e) Das schweizerische Asylgesetz sanktioniert das Verhalten von Personen, die im Verfahren keine Identitätspapiere einreichen, in erster Linie mit der sogenannten Papierlosen-Bestimmung von Art. 32 Abs. 2 Bst. a
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
AsylG. Die Nichteintretens-Bestimmung von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG kommt demgegenüber nur dann zur Anwendung, wenn neben dem Fehlen identitätsbelegender Dokumente zusätzlich feststeht, dass die asylsuchende Person die schweizerischen Asylbehörden über ihre wahre Identität täuscht. Da das blosse Vorenthalten von Ausweispapieren - unter Vorbehalt der weiteren Tatbestands-Voraussetzungen von Art. 32 Abs. 2 Bst. a
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
AsylG - verfahrensrechtlich bereits mit der Ausfällung eines Nichteintretens-Entscheides geahndet werden kann, rechtfertigt es sich umso mehr, an den strengen gesetzlichen Beweisanforderungen von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG festzuhalten. Schliesslich bleibt darauf hinzuweisen, dass es der Vorinstanz daneben grundsätzlich offen gestanden hätte beziehungsweise nach wie vor offen steht, die von ihr angeführten Unglaubhaftigkeitselemente sowohl betreffend die angebliche Identität des Beschwerdeführers als auch die von ihm geltend gemachte Verfolgung im Rahmen eines materiellen Asylentscheides zu würdigen, in welchem
es dem Beschwerdeführer obliegen würde, seine Vorbringen zumindest glaubhaft zu machen (vgl. EMARK 2001 Nr. 22, Erw. 3b, S. 182 f.).
f) Nach Prüfung der Akten gelangt die Kommission demnach zum Schluss, dass die Voraussetzungen für einen Nichteintretens-Entscheid im Sinne von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG in casu nicht erfüllt sind, da es der Vorinstanz nicht gelungen ist, eine Identitätstäuschung im Sinne der genannten Bestimmung nachzuweisen.

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g) Obwohl die Kommission an die Begründung der vorinstanzlichen Verfügung nicht gebunden ist (Art. 62 Abs. 4
SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA)
PA Art. 62
1    L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte.
2    Essa può modificare a pregiudizio di una parte la decisione impugnata quando questa violi il diritto federale o poggi su un accertamento inesatto o incompleto dei fatti; per inadeguatezza, la decisione impugnata non può essere modificata a pregiudizio di una parte, a meno che la modificazione giovi ad una controparte.
3    L'autorità di ricorso che intenda modificare la decisione impugnata a pregiudizio di una parte deve informarla della sua intenzione e darle la possibilità di esprimersi.
4    L'autorità di ricorso non è vincolata in nessun caso dai motivi del ricorso.
VwVG), kann dieser Mangel vorliegend nicht durch eine blosse Substitution der Motive geheilt werden.
Einer allfälligen Anwendung von Art. 32 Abs. 2 Bst. a
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
AsylG steht von vornherein die Tatsache entgegen, dass es das BFF bislang unterlassen hat, mit dem Beschwerdeführer eine einlässliche Anhörung im Sinne von Art. 29
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 29 Audizione sui motivi d'asilo - 1 La SEM procede all'audizione del richiedente sui motivi d'asilo; l'audizione si svolge nei centri della Confederazione.
1    La SEM procede all'audizione del richiedente sui motivi d'asilo; l'audizione si svolge nei centri della Confederazione.
1bis    Se necessario, la SEM fa capo a un interprete.
2    Il richiedente può inoltre farsi accompagnare, a sue spese, da una persona e da un interprete di sua scelta che non siano essi stessi richiedenti l'asilo.
3    L'audizione è messa a verbale. Il verbale deve essere firmato dai partecipanti.
AsylG durchzuführen (vgl. Art. 36 Abs. 1
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 36 Procedura prima delle decisioni - 1 In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
1    In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
a  inganna le autorità sulla propria identità e l'inganno è stabilito dai risultati dell'esame dattiloscopico o da altri mezzi di prova;
b  basa la sua domanda in modo determinante su mezzi di prova falsi o falsificati;
c  si rende colpevole di un'altra violazione grave del suo obbligo di collaborare.
2    Negli altri casi ha luogo un'audizione secondo l'articolo 29.
AsylG).
Der Nichteintretens-Tatbestand von Art. 32 Abs. 2 Bst. c
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 36 Procedura prima delle decisioni - 1 In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
1    In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
a  inganna le autorità sulla propria identità e l'inganno è stabilito dai risultati dell'esame dattiloscopico o da altri mezzi di prova;
b  basa la sua domanda in modo determinante su mezzi di prova falsi o falsificati;
c  si rende colpevole di un'altra violazione grave del suo obbligo di collaborare.
2    Negli altri casi ha luogo un'audizione secondo l'articolo 29.
AsylG (grobe Verletzung der Mitwirkungspflicht) kann ebenfalls nicht herangezogen werden. Bezüglich der beiden Verfahrenspflichten von Asylsuchenden, ihre Identität offenzulegen (vgl. Art. 8 Abs. 1 Bst. a
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
1    Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
a  dichiarare le sue generalità;
b  consegnare i documenti di viaggio e d'identità;
c  indicare, in occasione dell'audizione, le ragioni della sua domanda d'asilo;
d  designare in modo completo eventuali mezzi di prova e fornirli immediatamente oppure adoperarsi per procurarseli entro un termine adeguato, sempre che sia ragionevole esigerlo;
e  collaborare al rilevamento dei dati biometrici;
f  sottoporsi a un esame medico ordinato dalla SEM (art. 26a).
2    Si può esigere dal richiedente che faccia tradurre in una lingua ufficiale svizzera i documenti redatti in una lingua straniera.
3    Nel corso del procedimento, il richiedente che soggiorna in Svizzera deve tenersi a disposizione delle autorità federali e cantonali. Deve comunicare immediatamente alle autorità del Cantone o del Comune (autorità cantonale) competenti secondo il diritto cantonale il suo indirizzo e ogni mutamento dello stesso.
3bis    Il richiedente che senza un valido motivo viola il suo obbligo di collaborare o non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo per più di 20 giorni rinuncia di fatto alla continuazione del procedimento. Lo stesso vale per il richiedente che senza un valido motivo non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo in un centro della Confederazione per più di cinque giorni. La domanda è stralciata in entrambi i casi senza formalità. Una nuova domanda può essere presentata al più presto dopo tre anni. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 195121 sullo statuto dei rifugiati.22
4    In caso di decisione esecutiva d'allontanamento, il richiedente è tenuto a collaborare all'ottenimento di documenti di viaggio validi.
AsylG) und an der Empfangsstelle die Identitätspapiere abzugeben (vgl. Art. 8 Abs. 1 Bst. b
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
1    Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
a  dichiarare le sue generalità;
b  consegnare i documenti di viaggio e d'identità;
c  indicare, in occasione dell'audizione, le ragioni della sua domanda d'asilo;
d  designare in modo completo eventuali mezzi di prova e fornirli immediatamente oppure adoperarsi per procurarseli entro un termine adeguato, sempre che sia ragionevole esigerlo;
e  collaborare al rilevamento dei dati biometrici;
f  sottoporsi a un esame medico ordinato dalla SEM (art. 26a).
2    Si può esigere dal richiedente che faccia tradurre in una lingua ufficiale svizzera i documenti redatti in una lingua straniera.
3    Nel corso del procedimento, il richiedente che soggiorna in Svizzera deve tenersi a disposizione delle autorità federali e cantonali. Deve comunicare immediatamente alle autorità del Cantone o del Comune (autorità cantonale) competenti secondo il diritto cantonale il suo indirizzo e ogni mutamento dello stesso.
3bis    Il richiedente che senza un valido motivo viola il suo obbligo di collaborare o non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo per più di 20 giorni rinuncia di fatto alla continuazione del procedimento. Lo stesso vale per il richiedente che senza un valido motivo non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo in un centro della Confederazione per più di cinque giorni. La domanda è stralciata in entrambi i casi senza formalità. Una nuova domanda può essere presentata al più presto dopo tre anni. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 195121 sullo statuto dei rifugiati.22
4    In caso di decisione esecutiva d'allontanamento, il richiedente è tenuto a collaborare all'ottenimento di documenti di viaggio validi.
AsylG) kommt den zwei Nichteintretens-Tatbeständen von Art. 32 Abs. 2 Bst. a
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
und b AsylG der Charakter einer spezialgesetzlichen Regelung zu, welche die Anwendung der allgemeinen Norm von Art. 32 Abs. 2 Bst. c
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 36 Procedura prima delle decisioni - 1 In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
1    In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
a  inganna le autorità sulla propria identità e l'inganno è stabilito dai risultati dell'esame dattiloscopico o da altri mezzi di prova;
b  basa la sua domanda in modo determinante su mezzi di prova falsi o falsificati;
c  si rende colpevole di un'altra violazione grave del suo obbligo di collaborare.
2    Negli altri casi ha luogo un'audizione secondo l'articolo 29.
AsylG ausschliesst (vgl. M. Gattiker, Das Asyl- und Wegweisungsverfahren, Bern 1999, S. 47). Schliesslich kann auch die Tatsache, dass der Beschwerdeführer seinen früheren Aufenthalt in Österreich anfänglich verschwiegen hat, im Lichte der bisherigen Praxis der ARK nicht als grobe Mitwirkungspflichtverletzung bezeichnet werden, zumal sie die Abklärungen des BFF nicht wesentlich behindert hat (vgl. EMARK 1995 Nr. 18, Erw. 3c-d, S. 187 f.).
h) Nach dem Gesagten ist die Vorinstanz zu Unrecht in Anwendung von Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG auf das Asylgesuch des Beschwerdeführers nicht eingetreten. Die Beschwerde ist daher - soweit die Aufhebung der angefochtenen Verfügung beantragt wird - gutzuheissen und die Sache ist zur Neubeurteilung des Asylgesuches an das BFF zurückzuweisen.

© 11.12.03


Informazioni decisione   •   DEFRITEN
Documento : 2003-27-174-181
Data : 12. novembre 2003
Pubblicato : 12. novembre 2003
Sorgente : Autorità che hanno preceduto la LPP fino al 2006
Stato : Pubblicato come 2003-27-174-181
Ramo giuridico : Nigeria
Oggetto : Art. 32 Abs. 2 Bst. b AsylG: Nichteintreten auf ein Asylgesuch; Täuschung über die Identität.
Classificazione : Precisazione della Giurisprudenza


Registro di legislazione
CC: 8
SR 210 Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907
CC Art. 8 - Ove la legge non disponga altrimenti, chi vuol dedurre il suo diritto da una circostanza di fatto da lui asserita, deve fornirne la prova.
LAsi: 8 
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 8 Obbligo di collaborare - 1 Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
1    Il richiedente l'asilo è tenuto a collaborare all'accertamento dei fatti. Deve in particolare:
a  dichiarare le sue generalità;
b  consegnare i documenti di viaggio e d'identità;
c  indicare, in occasione dell'audizione, le ragioni della sua domanda d'asilo;
d  designare in modo completo eventuali mezzi di prova e fornirli immediatamente oppure adoperarsi per procurarseli entro un termine adeguato, sempre che sia ragionevole esigerlo;
e  collaborare al rilevamento dei dati biometrici;
f  sottoporsi a un esame medico ordinato dalla SEM (art. 26a).
2    Si può esigere dal richiedente che faccia tradurre in una lingua ufficiale svizzera i documenti redatti in una lingua straniera.
3    Nel corso del procedimento, il richiedente che soggiorna in Svizzera deve tenersi a disposizione delle autorità federali e cantonali. Deve comunicare immediatamente alle autorità del Cantone o del Comune (autorità cantonale) competenti secondo il diritto cantonale il suo indirizzo e ogni mutamento dello stesso.
3bis    Il richiedente che senza un valido motivo viola il suo obbligo di collaborare o non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo per più di 20 giorni rinuncia di fatto alla continuazione del procedimento. Lo stesso vale per il richiedente che senza un valido motivo non si tiene a disposizione delle autorità preposte all'asilo in un centro della Confederazione per più di cinque giorni. La domanda è stralciata in entrambi i casi senza formalità. Una nuova domanda può essere presentata al più presto dopo tre anni. È fatto salvo il rispetto della Convenzione del 28 luglio 195121 sullo statuto dei rifugiati.22
4    In caso di decisione esecutiva d'allontanamento, il richiedente è tenuto a collaborare all'ottenimento di documenti di viaggio validi.
29 
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 29 Audizione sui motivi d'asilo - 1 La SEM procede all'audizione del richiedente sui motivi d'asilo; l'audizione si svolge nei centri della Confederazione.
1    La SEM procede all'audizione del richiedente sui motivi d'asilo; l'audizione si svolge nei centri della Confederazione.
1bis    Se necessario, la SEM fa capo a un interprete.
2    Il richiedente può inoltre farsi accompagnare, a sue spese, da una persona e da un interprete di sua scelta che non siano essi stessi richiedenti l'asilo.
3    L'audizione è messa a verbale. Il verbale deve essere firmato dai partecipanti.
32  36
SR 142.31 Legge del 26 giugno 1998 sull'asilo (LAsi)
LAsi Art. 36 Procedura prima delle decisioni - 1 In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
1    In caso di decisione di non entrata nel merito secondo l'articolo 31a capoverso 1, al richiedente è concesso il diritto di essere sentito. Lo stesso vale se il richiedente:
a  inganna le autorità sulla propria identità e l'inganno è stabilito dai risultati dell'esame dattiloscopico o da altri mezzi di prova;
b  basa la sua domanda in modo determinante su mezzi di prova falsi o falsificati;
c  si rende colpevole di un'altra violazione grave del suo obbligo di collaborare.
2    Negli altri casi ha luogo un'audizione secondo l'articolo 29.
OAsi 1: 1
SR 142.311 Ordinanza 1 dell' 11 agosto 1999 sull'asilo relativa a questioni procedurali (Ordinanza 1 sull'asilo, OAsi 1) - Ordinanza 1 sull'asilo
OAsi-1 Art. 1 Campo d'applicazione - 1 La presente ordinanza si applica in quanto gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino non prevedano disposizioni derogatorie.
1    La presente ordinanza si applica in quanto gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino non prevedano disposizioni derogatorie.
2    Gli Accordi di associazione alla normativa di Dublino sono menzionati nell'allegato 1.4
PA: 62
SR 172.021 Legge federale del 20 dicembre 1968 sulla procedura amministrativa (PA)
PA Art. 62
1    L'autorità di ricorso può modificare la decisione impugnata a vantaggio di una parte.
2    Essa può modificare a pregiudizio di una parte la decisione impugnata quando questa violi il diritto federale o poggi su un accertamento inesatto o incompleto dei fatti; per inadeguatezza, la decisione impugnata non può essere modificata a pregiudizio di una parte, a meno che la modificazione giovi ad una controparte.
3    L'autorità di ricorso che intenda modificare la decisione impugnata a pregiudizio di una parte deve informarla della sua intenzione e darle la possibilità di esprimersi.
4    L'autorità di ricorso non è vincolata in nessun caso dai motivi del ricorso.
Registro DTF
128-III-271
Parole chiave
Elenca secondo la frequenza o in ordine alfabetico
esattezza • 1995 • procedura d'asilo • nigeria • autorità inferiore • legge sull'asilo • mezzo di prova • documento di legittimazione • dubbio • nome proprio • decisione • fattispecie • giorno determinante • prova • incarto • scritto • revisione • motivazione della decisione • garanzie • attestato
... Tutti
GICRA
1995/18 • 1995/4 • 1996/32 • 1997/9 S.65 • 1999/19 • 2000/19 • 2001/22 • 2003/14
FF
1996/II/26