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641.10

Bundesgesetz
über die Stempelabgaben

(StG)

vom 27. Juni 1973 (Stand am 1. Januar 2020)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 132 Absatz 1 und 134 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Oktober 19723.

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 705; BBl 2017 1511).

3 BBl 1972 II 1278

Einleitung

I. Gegenstand des Gesetzes

Art. 1

1 Der Bund erhebt Stempelabgaben:

a.4
auf der Ausgabe folgender inländischer Urkunden:
1.
Aktien,
2.5
Stammanteile von Gesellschaften mit beschränkter Haf­tung und Anteil­scheine von Genossenschaften,
2bis.6
Partizipationsscheine und Beteiligungsscheine von Genossenschaftsbanken,
3.
Genussscheine,
4. und 5.7 ...
b.8
auf dem Umsatz der folgenden inländischen und ausländischen Urkunden:
1.
Obligationen,
2.
Aktien,
3.9
Stammanteile von Gesellschaften mit beschränkter Haf­tung und Anteil­scheine von Genossenschaften,
3bis.10
Partizipationsscheine und Beteiligungsscheine von Genossenschaftsbanken,
4.
Genussscheine,
5.11
Anteile an kollektiven Kapitalanlagen gemäss Kollektivanlagengesetz vom 23. Juni 200612 (KAG),
6.
Papiere, die dieses Gesetz den Urkunden nach den Ziffern 1-5 gleich­stellt;
c.
auf der Zahlung von Versicherungsprämien gegen Quittung.

2 Werden bei den in Absatz 1 erwähnten Rechtsvorgängen keine Urkunden ausge­stellt oder umgesetzt, so treten an ihre Stelle die der Feststellung der Rechtsvor­gänge dienenden Geschäftsbücher oder sonstigen Urkunden.

4 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

5 Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht sowie An­passungen im Aktien-, Genossenschafts-, Handelsregister- und Firmenrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791 4839; BBl 2002 3148, 2004 3969).

6 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

7 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 2 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), mit Wirkung seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

8 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

9 Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht sowie Anpassungen im Aktien-, Genossenschafts-, Handelsregister- und Firmenrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791 4839; BBl 2002 3148, 2004 3969).

10 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

11 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

12 SR 951.31

II. ...

III. Verhältnis zum kantonalen Recht

Art. 3

1 Urkunden, welche dieses Gesetz als Gegenstand einer Stempelabgabe oder steuer­frei erklärt, dürfen von den Kantonen nicht mit gleichgearteten Abgaben oder Regi­s­trie­rungsgebühren belastet werden. Anstände, die sich auf Grund dieser Bestim­mung

er­geben, beurteilt das Bundesgericht als einzige Instanz (Art. 116 des Bundesrechtspflegegesetzes vom 16. Dez. 1943 - OG14).

2 Zu den steuerfreien Urkunden gehören auch die Frachturkunden im Gepäck-, Tier- und Güterverkehr der Schweizerischen Bundesbahnen und der vom Bund konzessionierten Transportunternehmen.15

14 [BS 3 531; AS 1948 485 Art. 86, 1955 871 Art. 118, 1959 902, 1969 737 Art. 80 Bst. b 767, 1977 237 Ziff. II 3 862 Art. 52 Ziff. 2 1323 Ziff. III, 1978 688 Art. 88 Ziff. 3 1450, 1979 42, 1980 31 Ziff. IV 1718 Art. 52 Ziff. 2 1819 Art. 12 Abs. 1, 1982 1676 Anhang Ziff. 13, 1983 1886 Art. 36 Ziff. 1, 1986 926 Art. 59 Ziff. 1, 1987 226 Ziff. II 1 1665 Ziff. II, 1988 1776 Anhang Ziff. II 1, 1989 504 Art. 33 Bst. a, 1990 938 Ziff. III Abs. 5, 1992 288, 1993 274 Art. 75 Ziff. 1 1945 Anhang Ziff. 1, 1995 1227 Anhang Ziff. 3 4093 Anhang Ziff. 4, 1996 508 Art. 36 750 Art. 17 1445 Anhang Ziff. 2 1498 Anhang Ziff. 2, 1997 1155 Anhang Ziff. 6 2465 Anhang Ziff. 5, 1998 2847 Anhang Ziff. 3 3033 Anhang Ziff. 2, 1999 1118 Anhang Ziff. 1 3071 Ziff. I 2, 2000 273 Anhang Ziff. 6 416 Ziff. I 2 505 Ziff. I 1 2355 Anhang Ziff. 1 2719, 2001 114 Ziff. I 4 894 Art. 40 Ziff. 3 1029 Art. 11 Abs. 2, 2002 863 Art. 35 1904 Art. 36 Ziff. 1 2767 Ziff. II 3988 Anhang Ziff. 1, 2003 2133 Anhang Ziff. 7 3543 Anhang Ziff. II 4 Bst. a 4557 Anhang Ziff. II 1, 2004 1985 Anhang Ziff. II 1 4719 Anhang Ziff. II 1, 2005 5685 Anhang Ziff. 7. AS 2006 1205 Art. 131 Abs. 1]. Siehe heute das Bundesgerichtsgesetz vom 17. Juni 2005 (SR 173.110).

15 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999 (AS 2000 322; BBl 1999 7922). Fassung gemäss Ziff. II 9 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

IV. Begriffsbestimmungen

Art. 4

1 Inländer ist, wer im Inland Wohnsitz, dauernden Aufenthalt, statutarischen oder gesetzlichen Sitz hat oder als Unternehmen im inländischen Handelsregister einge­tra­gen ist.

2 Investmentgesellschaften mit festem Kapital nach Artikel 110 KAG16 werden in diesem Gesetz den Kapitalgesellschaften gleichgestellt.17

3 Obligationen sind schriftliche, auf feste Beträge lautende Schuldanerkennungen, die zum Zwecke der kollektiven Kapitalbeschaffung oder Anlagegewährung oder der Konsolidierung von Verbindlichkeiten in einer Mehrzahl von Exemplaren aus­gege­ben werden, namentlich Anleihensobligationen mit Einschluss der Partialen von Anleihen, für welche ein Grundpfandrecht gemäss Artikel 875 des Zivilgesetz­­buches18 besteht, Rententitel, Pfandbriefe, Kassenobligationen, Kassen- und De­po­si­ten­scheine sowie Schuldbuchforderungen.19

4 Den Obligationen gleichgestellt sind:

a.
in einer Mehrzahl ausgegebene Wechsel, wechselähnliche Schuldverschrei­bun­gen und andere Diskontpapiere, sofern sie zur Unterbringung im Publi­kum be­stimmt sind;
b.
Ausweise über Unterbeteiligungen an Darlehensforderungen;
c.
in einer Mehrzahl ausgegebene, der kollektiven Kapitalbeschaffung dienende Buchforderungen.20

5 Geldmarktpapiere sind Obligationen mit einer festen Laufzeit von nicht mehr als zwölf Monaten.21

16 SR 951.31

17 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

18 SR 210

19 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

20 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

21 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

Erster Abschnitt: Emissionsabgabe

I. Gegenstand der Abgabe

Art. 5 Beteiligungsrechte22

1 Gegenstand der Abgabe sind:

a.
die entgeltliche oder unentgeltliche Begründung und Erhöhung des Nenn­wertes von Beteiligungsrechten in Form von:
-
Aktien inländischer Aktiengesellschaften und Kommanditaktiengesell­schaf­ten;
-
Stammanteilen inländischer Gesellschaften mit be­schränkter Haftung;23
-
Genossenschaftsanteilen inländischer Genossenschaften;
-
Genussscheinen inländischer Gesellschaften oder Genossenschaften. Als Genussscheine gelten Urkunden über Ansprüche auf einen Anteil am Rein­gewinn oder am Liquidationsergebnis;
-24
Partizipationsscheinen inländischer Gesellschaften, Genossenschaften oder gewerblicher Unternehmen des öffentlichen Rechts;
-25
Beteiligungsscheinen von Genossenschaftsbanken.
b.26
...

2 Der Begründung von Beteiligungsrechten im Sinne von Absatz 1 Buchstabe a sind gleichgestellt:

a.
die Zuschüsse, die die Gesellschafter oder Genossenschafter ohne entspre­chende Gegenleistung an die Gesellschaft oder Genossenschaft erbringen, ohne dass das im Handelsregister eingetragene Gesellschaftskapital oder der einbe­zahlte Betrag der Genossenschaftsanteile erhöht wird;
b.27
der Handwechsel der Mehrheit der Aktien, Stammanteilen oder Genossen­schaftsanteile an einer inländischen Gesell­schaft oder Genossenschaft, die wirtschaftlich liquidiert oder in liquide Form gebracht worden ist;
c.28
...

22 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

23 Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht sowie Anpassungen im Aktien-, Genossenschafts-, Handelsregister- und Firmenrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791 4839; BBl 2002 3148, 2004 3969).

24 Eingefügt durch Ziff. III Art. 7 Ziff. 1 des BG vom 4. Okt. 1991 über die Änderung des OR (Die Aktiengesellschaft), in Kraft seit 1. Juli 1992 (AS 1992 733; BBl 1983 II 745).

25 Eingefügt durch Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

26 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

27 Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht sowie Anpassungen im Aktien-, Genossenschafts-, Handelsregister- und Firmenrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791 4839; BBl 2002 3148, 2004 3969).

28 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

Art. 6 Ausnahmen

1 Von der Abgabe sind ausgenommen:

a.
die Beteiligungsrechte an Aktiengesellschaften, Kommanditaktiengesellschaf­ten, Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Genossenschaften, die sich, ohne einen Erwerbszweck zu verfolgen, entweder der Fürsorge für Bedürftige und Kranke, der Förderung des Kultus, des Unterrichts sowie anderer gemein­nütziger Zwecke oder der Beschaffung von Wohnungen zu mässigen Mietzin­sen oder der Gewährung von Bürgschaften widmen, sofern nach den Statuten
-
die Dividende auf höchstens 6 Prozent des einbezahlten Gesellschafts- oder Genossenschaftskapitals beschränkt,
-
die Ausrichtung von Tantiemen ausgeschlossen und
-
bei der Auflösung der Gesellschaft oder Genossenschaft der nach Rück­zah­lung des einbezahlten Gesellschafts- oder Genossenschaftskapitals ver­blei­bende Teil des Vermögens einem der erwähnten Zwecke zuzu­wenden ist;
abis.30 Beteiligungsrechte, die in Durchführung von Beschlüssen über Fusionen oder diesen wirtschaftlich gleichkommende Zusammenschlüsse, Umwandlungen und Spaltungen von Aktiengesellschaften, Kommanditaktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Genossenschaften begründet oder erhöht werden;
b.31
die Begründung oder Nennwerterhöhung von Beteiligungsrechten an Genossenschaften, soweit die Leistungen der Genossenschafter im Sinne von Artikel 5 gesamthaft eine Million Franken nicht übersteigen;
c.32
die Beteiligungsrechte an Transportunternehmen, die aus Investitionsbeiträgen der öffentlichen Hand zu deren Gunsten begründet oder erhöht werden;
d.
die Beteiligungsrechte, die unter Verwendung früherer Aufgelder und Zuschüsse der Gesellschafter oder Genossenschafter begründet oder erhöht wer­den, sofern die Gesellschaft oder Genossenschaft nachweist, dass sie auf die­sen Leistungen die Abgabe entrichtet hat;
e.33
...
f.34
...
g.35
die Beteiligungsrechte, die unter Verwendung eines Partizipationskapitals oder Beteiligungskapitals einer Genossenschaftsbank be­gründet oder erhöht werden, sofern die Gesellschaft oder Genossenschaft nachweist, dass sie auf diesem Partizipationskapital oder Beteiligungskapital die Abgabe entrichtet hat;
h.36
die bei der Gründung oder Kapitalerhöhung einer Aktiengesellschaft, einer Kommanditaktiengesellschaft oder einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung entgeltlich ausgegebenen Beteiligungsrechte, soweit die Leistungen der Gesellschafter gesamthaft eine Million Franken nicht übersteigen;
i.37
die Begründung von Anteilen von kollektiven Kapitalanlagen gemäss KAG38;
j.39
Beteiligungsrechte, die zur Übernahme eines Betriebes oder Teilbetriebes einer Aktiengesellschaft, Kommanditaktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Genossenschaft begründet oder erhöht werden, sofern gemäss letzter Jahresbilanz die Hälfte des Kapitals und der gesetz­lichen Reserven dieser Gesellschaft oder Genossenschaft nicht mehr gedeckt ist;
k.40
die bei offenen Sanierungen vorgenommene Begründung von Beteiligungsrechten oder die Erhöhung von deren Nennwert bis zur Höhe vor der Sanierung sowie Zuschüsse von Gesellschaftern oder Genossenschaftern bei stillen Sanierungen, soweit:
-
bestehende Verluste beseitigt werden, und
-
die Leistungen der Gesellschafter oder Genossenschafter gesamthaft 10 Millionen Franken nicht übersteigen;
l.41
die Beteiligungsrechte an Banken, die unter Verwendung des Wandlungs­kapitals gemäss Artikel 13 Absatz 1 des Bankengesetzes vom 8. November 193442 begründet oder erhöht werden;
m.43
die Beteiligungsrechte an Banken oder Konzerngesellschaften von Finanzgruppen, für die Massnahmen nach den Artikeln 28-32 des Bankengesetzes angeordnet werden können, die bei der Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital nach Artikel 31 Absatz 3 des Bankengesetzes begründet oder erhöht werden.

2 Fallen die Voraussetzungen der Abgabebefreiung dahin, so ist auf den noch beste­henden Beteiligungsrechten die Abgabe zu entrichten.44

30 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497). Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des Fusionsgesetzes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

31 Fassung gemäss Ziff. II 1 des Unternehmenssteuerreformgesetzes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

32 Fassung gemäss Ziff. II 9 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

33 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

34 Eingefügt durch Art. 24 des ABRG vom 20. Dez. 1985 (AS 1988 1420; BBl 1984 I 1129). Aufgehoben durch Ziff. II des BG vom 28. Sept. 2018, mit Wirkung seit 1. Jan. 2019 (AS 2019 433; BBl 2018 2325).

35 Eingefügt durch Ziff. III Art. 7 Ziff. 1 des BG vom 4. Okt. 1991 über die Änderung des OR (Die Aktiengesellschaft) (AS 1992 733; BBl 1983 II 745). Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

36 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995 (AS 1995 4259; BBl 1995 I 89). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

37 Eingefügt durch Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

38 SR 951.31

39 Eingefügt durch Ziff. II 1 des Unternehmenssteuerreformgesetzes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

40 Eingefügt durch Ziff. II 1 des Unternehmenssteuerreformgesetzes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

41 Eingefügt durch Anhang Ziff. 2 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor) (AS 2012 811; BBl 2011 4717). Fassung gemäss Ziff. II des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3451; BBl 2015 7083).

42 SR 952.0

43 Eingefügt durch Ziff. II des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3451; BBl 2015 7083).

44 Im Sinne einer Berichtigung nach Art. 33 Abs. 1 GVG (AS 1974 1051) hat die Redak-tionskommission der BVers den Passus «oder Anteilen an Anlagefonds» gestrichen.

II. Entstehung der Abgabeforderung

Art. 7

1 Die Abgabeforderung entsteht:

a.45
bei Aktien, Partizipationsscheinen, Stammanteilen von Gesell­schaften mit beschränkter Haftung und bei Beteiligungsscheinen von Genossenschaftsbanken: im Zeitpunkt der Eintragung der Begründung oder der Erhöhung der Beteiligungsrechte ins Handelsregister;
abis.46 bei Beteiligungsrechten, die im Verfahren der bedingten Kapitalerhöhung be­gründet werden: im Zeitpunkt ihrer Ausgabe;
b.47
...
c.
bei Genossenschaftsanteilen: im Zeitpunkt ihrer Begründung oder Erhöhung;
d.
bei Genussscheinen: im Zeitpunkt ihrer Ausgabe oder Erhöhung;
e.
bei Zuschüssen und bei einem Handwechsel der Mehrheit von Beteiligungs­rechten: im Zeitpunkt des Zuschusses oder des Handwechsels;
f.48
....

2 ...49

45 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

46 Eingefügt durch Ziff. III Art. 7 Ziff. 1 des BG vom 4. Okt. 1991 über die Änderung des OR (Die Aktiengesellschaft), in Kraft seit 1. Juli 1992 (SR 220 am Ende, SchlB zum Tit. XXVI).

47 Aufgehoben durch Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, mit Wirkung seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

48 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521). Aufgehoben durch Anhang Ziff. 2 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), mit Wirkung seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

49 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

III. Abgabesätze und Berechnungsgrundlage

Art. 8 Beteiligungsrechte50

1 Die Abgabe auf Beteiligungsrechten beträgt 1 Prozent und wird berechnet:51

a.
bei der Begründung und Erhöhung von Beteiligungsrechten: vom Betrag, der der Gesellschaft oder Genossenschaft als Gegenleistung für die Beteiligungs­rechte zufliesst, mindestens aber vom Nennwert;
b.
auf Zuschüssen: vom Betrag des Zuschusses;
c.
beim Handwechsel der Mehrheit von Beteiligungsrechten: vom Reinvermö­gen, das sich im Zeitpunkt des Handwechsels in der Gesellschaft oder Genossen­schaft befindet, mindestens aber vom Nennwert aller bestehenden Beteili­gungs­rechte.

2 ...52

3 Sachen und Rechte sind zum Verkehrswert im Zeitpunkt ihrer Einbringung zu bewerten.

50 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

51 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

52 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

Art. 9 Besondere Fälle

1 Die Abgabe beträgt:

a.53
...
b.54
...
c.55
...
d.56
auf unentgeltlich ausgegebenen Genussscheinen: 3 Franken je Genussschein;
e.57
auf Beteiligungsrechten, die in Durchführung von Beschlüssen über die Fusion, Spaltung oder Umwandlung von Einzel­unternehmen, Handels­gesellschaften ohne juristische Persön­lichkeit, Vereinen, Stiftungen oder Unternehmen des öffent­lichen Rechts begründet oder erhöht werden, sofern der bisherige Rechtsträger während mindestens fünf Jahren bestand: 1 Prozent des Nennwerts, vorbehältlich der Aus­nahmen in Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe h. Über den Mehr­wert wird nachträglich abgerechnet, soweit während den der Umstrukturierung nachfolgenden fünf Jahren die Beteili­gungsrechte veräussert werden.

2 Von den Einzahlungen, die während eines Geschäftsjahres auf das Genossen­schaftskapital gemacht werden, wird die Abgabe nur soweit erhoben, als diese Ein­zahlungen die Rückzahlungen auf dem Genossenschaftskapital während des glei­chen Geschäftsjahres übersteigen.

53 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

54 Aufgehoben durch Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, mit Wirkung seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

55 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

56 Fassung gemäss Ziff. III Art. 7 Ziff. 1 des BG vom 4. Okt. 1991 über die Änderung des OR (Die Aktiengesellschaft), in Kraft seit 1. Juli 1992 (SR 220 am Ende, SchlB zum Tit. XXVI).

57 Eingefügt durch Anhang Ziff. 6 des Fusionsgesetzes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht sowie Anpassungen im Aktien-, Genossenschafts-, Handelsregister- und Firmenrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791 4839; BBl 2002 3148, 2004 3969).

IV. Abgabepflicht

Art. 10

1 Für Beteiligungsrechte ist die Gesellschaft oder Genossenschaft abgabepflichtig.59 Für die beim Handwechsel der Mehrheit von Beteiligungsrechten (Art. 5 Abs. 2 Bst. b) geschuldete Abgabe haftet der Veräusserer der Beteiligungsrechte solidarisch.

2 ...60

3 und 4...61

59 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

60 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

61 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521). Aufgehoben durch Anhang Ziff. 2 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), mit Wirkung seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

V. Fälligkeit der Abgabeforderung

Art. 11

Die Abgabe wird fällig:

a.62
auf Genossenschaftsanteilen: 30 Tage nach Geschäftsabschluss;
b.63
auf Beteiligungsrechten: 30 Tage nach Ablauf des Vierteljahres, in dem die Abgabeforderung entstanden ist (Art. 7);
c.
in allen andern Fällen: 30 Tage nach Entstehung der Abgabeforderung (Art. 7).

62 Fassung gemäss Ziff. II 1 des Unternehmenssteuerreformgesetzes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

63 Fassung gemäss Anhang Ziff. 2 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

VI. Stundung und Erlass der Abgabeforderung

Art. 12

Wenn bei der offenen oder stillen Sanierung einer Aktiengesellschaft, Komman­ditaktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Genossenschaft die Erhebung der Emissionsabgabe eine offenbare Härte bedeuten würde, so soll die Abgabe gestundet oder erlassen werden.

Zweiter Abschnitt: Umsatzabgabe

I. Gegenstand der Abgabe

Art. 13 Regel

1 Gegenstand der Abgabe ist die entgeltliche Übertragung von Eigentum an den in Absatz 2 bezeichneten Urkunden, sofern eine der Vertragsparteien oder einer der Vermittler Effektenhändler nach Absatz 3 ist.64

2 Steuerbare Urkunden sind:

a.
die von einem Inländer ausgegebenen:
1.
Obligationen (Art. 4 Abs. 3 und 4),
2.65
Aktien, Stammanteile von Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Anteilscheine und Beteiligungsscheine von Genossenschaften, Partizipationsscheine, Genussscheine,
3.66
Anteile an kollektiven Kapitalanlagen gemäss KAG67;
b.
die von einem Ausländer ausgegebenen Urkunden, die in ihrer wirtschaft­lichen Funktion den Titeln nach Buchstabe a gleichstehen. Der Bundesrat hat die Aus­gabe von ausländischen Titeln von der Abgabe auszunehmen, wenn die Ent­wicklung der Währungslage oder des Kapitalmarktes es erfordert;
c.
Ausweise über Unterbeteiligungen an Urkunden der in Buchstaben a und b be­zeichneten Arten.68

3 Effektenhändler sind:

a.69
die Banken, die bankähnlichen Finanzgesellschaften im Sinne des Bankengesetzes vom 8. November 193470, die Schweizerische Nationalbank sowie die zentralen Gegenparteien im Sinne des Finanzmarktinfrastruktur­gesetzes vom 19. Juni 201571;
b.
die nicht unter Buchstabe a fallenden inländischen natürlichen und juristi­schen Personen und Personengesellschaften, inländischen Anstalten und Zweignie­derlassungen ausländischer Unternehmen, deren Tätigkeit aus­schliesslich oder zu einem wesentlichen Teil darin besteht,
1.
für Dritte den Handel mit steuerbaren Urkunden zu betreiben (Händler), oder
2.
als Anlageberater oder Vermögensverwalter Kauf und Verkauf von steu­er­baren Urkunden zu vermitteln (Vermittler);
c.72
...
d.73
die nicht unter die Buchstaben a und b fallenden inländischen Aktien­gesell­schaften, Kommanditaktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränk­ter Haftung und Genossenschaften sowie inländischen Einrichtungen der beruflichen Vorsorge und der gebundenen Vorsorge, deren Aktiven nach Mass­gabe der letzten Bilanz zu mehr als 10 Millionen Franken aus steuerbaren Urkunden nach Absatz 2 bestehen;
e.74
...
f.75
der Bund, die Kantone und die politischen Gemeinden samt ihren Anstalten, sofern sie in ihrer Rechnung für mehr als 10 Millionen Franken steuerbare Urkunden nach Absatz 2 ausweisen, sowie die inländischen Einrichtungen der Sozialversicherung.76

4 Als inländische Einrichtungen der beruflichen Vorsorge und der gebundenen Vorsorge nach Absatz 3 Buchstabe d gelten:

a.
die Einrichtungen nach Artikel 48 des Bundesgesetzes vom 25. Juni 198277 über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) und nach Artikel 331 des Obligationenrechts78, der Sicherheitsfonds sowie die Auffangeinrichtung nach den Artikeln 56 und 60 BVG;
b.
Freizügigkeitsstiftungen nach den Artikeln 10 Absatz 3 und 19 der Verordnung vom 3. Oktober 199479 über die Freizügigkeit in der beruflichen Alters‑, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge;
c.
die Träger der in Artikel 1 Absatz 1 Buchstabe b der Verordnung vom 13. November 198580 über die steuerliche Abzugsberechtigung für Beiträge an anerkannte Vorsorgeformen erwähnten gebundenen Vorsorgeversicherungen und Vorsorgevereinbarungen;
d.
Anlagestiftungen, die sich der Anlage und der Verwaltung von Vermögen von Vorsorgeeinrichtungen nach den Buchstaben a-c widmen und unter der Stiftungsaufsicht des Bundes oder der Kantone stehen.81

5 Als inländische Einrichtungen der Sozialversicherung nach Absatz 3 Buchstabe f gelten: der Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung sowie der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung.82

64 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

65 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

66 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

67 SR 951.31

68 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

69 Fassung gemäss Anhang Ziff. 5 des Finanzmarktinfrastrukturgesetzes vom 19. Juni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).

70 SR 952.0

71 SR 958.1

72 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 18. März 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

73 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

74 Eingefügt durch Ziff. I des BB vom 19. März 1999 über dringliche Massnahmen im Be­reich der Umsatzabgabe (AS 1999 1287; BBl 1999 1025). Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, mit Wirkung seit 1. Juli 2010 (AS 2010 3317; BBl 2009 8745 8753).

75 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 15. Dez. 2000 über neue dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 2000 2991; BBl 2000 5835). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

76 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

77 SR 831.40

78 SR 220

79 SR 831.425

80 SR 831.461.3

81 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 15. Dez. 2000 über neue dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 2000 2991; BBl 2000 5835). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

82 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 15. Dez. 2000 über neue dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 2000 2991; BBl 2000 5835). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

Art. 14 Ausnahmen

1 Von der Abgabe sind ausgenommen:

a.83
die Ausgabe inländischer Aktien, Stammanteile von Gesellschaften mit beschränkter Haftung und von Genossenschaften, Beteiligungsscheine von Genossenschaftsbanken, Partizipationsscheine, Genussscheine, Anteile an kollektiven Kapitalanlagen nach KAG84, Obligationen und Geldmarkt­papiere, einschliesslich der Festübernahme durch eine Bank oder Beteiligungsgesellschaft und der Zuteilung bei einer nachfolgenden Emission;
b.85
die Sacheinlage von Urkunden zur Liberierung in- oder ausländischer Aktien, Stammanteile von Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaftsanteile, Beteiligungsscheine von Genossenschaftsbanken, Partizipationsscheine und Anteile von kollektiven Kapital­anlagen nach KAG;
c.86
...
d.
der Handel mit Bezugsrechten;
e.
die Rückgabe von Urkunden zur Tilgung;
f.87
die Ausgabe von Obligationen ausländischer Schuldner, die auf eine fremde Währung lauten (Euroobligationen), sowie von Beteiligungsrechten an aus­län­di­schen Gesellschaften. Als Euroobligationen gelten ausschliesslich Titel, bei de­nen sowohl die Vergütung des Zinses als auch die Rückzahlung des Kapitals in einer fremden Währung erfolgen;
g.88
der Handel mit in- und ausländischen Geldmarktpapieren;
h.89
die Vermittlung oder der Kauf und Verkauf von ausländischen Obligationen, soweit der Käufer oder der Verkäufer eine ausländische Vertragspartei ist;
i.90
die mit einer Umstrukturierung, insbesondere einer Fusion, Spaltung oder Umwandlung verbundene Übertragung steuerbarer Urkunden von der übernommenen, spaltenden oder umwandelnden Unternehmung auf die aufnehmende oder umge­wandelte Unter­neh­mung;
j.91
der Erwerb oder die Veräusserung von steuerbaren Urkunden im Rahmen von Umstrukturierungen nach den Artikeln 61 Absatz 3 und 64 Absatz 1bis des Bundesgesetzes vom 14. Dezember 199092 über die direkte Bundes­steuer sowie bei der Übertragung von Beteiligungen von mindestens 20 Prozent am Grund- oder Stammkapital anderer Gesellschaften auf eine in- oder ausländische Konzerngesellschaft.

2 ...93

3 Der gewerbsmässige Effektenhändler gemäss Artikel 13 Absatz 3 Buchstabe a und b Ziffer 1 ist von dem auf ihn selbst entfallenden Teil der Abgaben befreit, soweit er Titel aus seinem Handelsbestand veräussert oder zur Äufnung dieses Bestandes erwirbt. Als Handelsbestand gelten die aus steuerbaren Urkunden zusammengesetz­ten Titelbestände, die sich aus der Handelstätigkeit der gewerbsmässigen Händler erge­ben, nicht aber Beteiligungen und Bestände mit Anlagecharakter.94

83 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

84 SR 951.31

85 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 7 des Finanzinstitutsgesetzes vom 15. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

86 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

87 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

88 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

89 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521). Fassung gemäss Ziff. I des BB vom 19. März 1999 über dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 1999 1287; BBl 1999 1025). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

90 Eingefügt durch Anhang Ziff. 6 des Fusionsgesetzes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

91 Eingefügt durch Anhang Ziff. 6 des Fusionsgesetzes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

92 SR 642.11

93 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, mit Wirkung seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

94 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

II. Entstehung der Abgabeforderung

Art. 15

1 Die Abgabeforderung entsteht mit dem Abschluss des Geschäftes.

2 Bei bedingten oder ein Wahlrecht einräumenden Geschäften entsteht die Abgabe­forderung mit der Erfüllung des Geschäftes.

III. Abgabesatz und Berechnungsgrundlage

Art. 16 Regel95

1 Die Abgabe wird auf dem Entgelt berechnet und beträgt:

a.
1,5 Promille96 für von einem Inländer ausgegebene Urkunden;
b.
3 Promille97 für von einem Ausländer ausgegebene Urkunden.

2 Besteht das Entgelt nicht in einer Geldsumme, so ist der Verkehrswert der verein­barten Gegenleistung massgebend.

95 Sachüberschrift eingefügt durch Ziff. I des BG vom 7. Okt. 1977, in Kraft seit 1. April 1978 (AS 1978 201; BBl 1977 II 1453).

96 Abgabesatz gemäss Ziff. I des BG vom 7. Okt. 1977, in Kraft seit 1. April 1978 (AS 1978 201; BBl 1977 II 1453).

97 Abgabesatz gemäss Ziff. I des BG vom 7. Okt. 1977, in Kraft seit 1. April 1978 (AS 1978 201; BBl 1977 II 1453).

IV. Abgabepflicht

Art. 17 Regel

1 Abgabepflichtig ist der Effektenhändler.

2 Er schuldet eine halbe Abgabe:

a.
wenn er vermittelt: für jede Vertragspartei, die sich weder als registrierter Effektenhändler noch als von der Abgabe befreiter Anleger ausweist;
b.
wenn er Vertragspartei ist: für sich selbst und die Gegenpartei, die sich weder als registrierter Effektenhändler noch als von der Abgabe befreiter Anleger aus­weist.98

3 Der Effektenhändler gilt als Vermittler, wenn er

a.
mit seinem Auftraggeber zu den Originalbedingungen des mit der Gegenpartei abgeschlossenen Geschäftes abrechnet;
b.
lediglich Gelegenheit zum Geschäftsabschluss nachweist;
c.
die Urkunden am Tage ihres Erwerbs weiterveräussert.

4 ...99

98 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

99 Eingefügt durch Ziff. I des BB vom 19. März 1999 über dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 1999 1287; BBl 1999 1025). Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, mit Wirkung seit 1. Juli 2010 (AS 2010 3317; BBl 2009 8745 8753).

Art. 17a100 Von der Abgabe befreite Anleger

1 Von der Abgabe nach Artikel 17 Absatz 2 befreit sind:

a.
ausländische Staaten und Zentralbanken;
b.101
inländische kollektive Kapitalanlagen nach Artikel 7 KAG102;
c.103
ausländische kollektive Kapitalanlagen nach Artikel 119 KAG;
d.
ausländische Einrichtungen der Sozialversicherung;
e.
ausländische Einrichtungen der beruflichen Vorsorge;
f.
ausländische Lebensversicherer, die einer der Bundesaufsicht vergleich­baren ausländischen Regulierung unterstehen;
g.
ausländische Gesellschaften, deren Aktien an einer anerkannten Börse kotiert sind, sowie ihre ausländischen konsolidierten Konzerngesellschaften.

2 Als ausländische Einrichtungen der Sozialversicherung gelten Einrichtungen, welche die gleichen Aufgaben wie inländische Einrichtungen nach Artikel 13 Absatz 5 erfüllen und einer der Bundesaufsicht vergleichbaren Aufsicht unterstellt sind.

3 Als ausländische Einrichtungen der beruflichen Vorsorge gelten Ein­richtungen:

a.
die der Alters‑, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge dienen;
b.
deren Mittel dauernd und ausschliesslich für die berufliche Vorsorge bestimmt sind; und
c.
die einer der Bundesaufsicht vergleichbaren Aufsicht unterstellt sind.

100 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 15. Dez. 2000 über neue dringliche Massnahmen im Bereich der Umsatzabgabe (AS 2000 2991; BBl 2000 5835). Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

101 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

102 SR 951.31

103 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 4 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 18 Emissionsgeschäfte

1 Der Effektenhändler gilt als Vertragspartei, wenn er die Urkunden bei ihrer Emis­sion fest übernimmt.

2 Übernimmt der Effektenhändler die Urkunden als Unterbeteiligter von einem andern Effektenhändler und gibt er sie während der Emission weiter, so ist er von dem auf ihn entfallenden Teil der Abgaben ausgenommen.

3 Der Effektenhändler gilt ferner als Vertragspartei, wenn er Ausweise über Unter­beteiligungen an Darlehensforderungen ausgibt.104

104 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. April 1993 (AS 1993 222; BBl 1991 IV 497 521).

Art. 19105 Geschäfte mit ausländischen Banken und Börsenagenten

1 Ist beim Abschluss eines Geschäftes eine ausländische Bank, ein ausländischer Börsenagent oder eine zentrale Gegenpartei im Sinne des Finanzmarktinfrastruktur­gesetzes vom 19. Juni 2015106 Vertragspartei, so entfällt die diese Partei betreffende halbe Abgabe.107 Das Gleiche gilt für Titel, die von einer als Gegenpartei auftretenden Börse bei der Ausübung von standardisierten Derivaten übernommen oder geliefert werden.

2 ...108

105 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3577; BBl 2004 4899).

106 SR 958.1

107 Fassung gemäss Anhang Ziff. 5 des Finanzmarktinfrastrukturgesetzes vom 19. Juni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 2014 7483).

108 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, mit Wirkung seit 1. Juli 2010 (AS 2010 3317; BBl 2009 8745 8753).

V. Fälligkeit der Abgabeforderung

Art. 20

Die Abgabe wird 30 Tage nach Ablauf des Vierteljahres fällig, in dem die Abgabe­forderung entstanden ist (Art. 15).

Dritter Abschnitt: Abgabe auf Versicherungsprämien

I. Gegenstand der Abgabe

Art. 21 Regel

Gegenstand der Abgabe sind die Prämienzahlungen für Versicherungen,

a.
die zum inländischen Bestand eines der Aufsicht des Bundes unterstellten oder eines inländischen öffentlich-rechtlichen Versicherers gehören;
b.
die ein inländischer Versicherungsnehmer mit einem nicht der Bundesauf­sicht unterstellten ausländischen Versicherer abgeschlossen hat.
Art. 22 Ausnahmen

Von der Abgabe ausgenommen sind die Prämienzahlungen für die

a.110
nichtrückkaufsfähige Lebensversicherung sowie die rückkaufsfähige Lebens­versicherung mit periodischer Prämienzahlung; der Bundesrat legt in einer Ver­ordnung die notwendigen Abgrenzungen fest;
abis.111 Lebensversicherung, soweit diese der beruflichen Vorsorge im Sinne des BVG112 dient;
ater.113 Lebensversicherung, welche von einem Versicherungsnehmer mit Wohnsitz im Ausland abgeschlossen wird;
b.
Kranken- und Invaliditätsversicherung;
c.
Unfallversicherung;
d.
Transportversicherung für Güter;
e.
Versicherung für Elementarschäden an Kulturland und Kulturen;
f.
Arbeitslosenversicherung;
g.
Hagelversicherung;
h.
Viehversicherung;
i.
Rückversicherung;
k.
Kaskoversicherung für die in der Verordnung114 zu umschreibenden Luftfahr­zeuge und Schiffe, die im Wesentlichen im Ausland der gewerbsmässigen Be­förderung von Personen und Gütern dienen;
l.
Feuer‑, Diebstahl‑, Glas‑, Wasserschaden‑, Kredit‑, Maschinen- und Schmuck­­versicherung, sofern der Abgabepflichtige nachweist, dass sich die versicherte Sache im Ausland befindet.

110 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

111 Eingefügt durch Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

112 SR 831.40

113 Eingefügt durch Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

114 V vom 3. Dez. 1973 über die Stempelabgaben (SR 641.101).

II. Entstehung der Abgabeforderung

Art. 23

Die Abgabeforderung entsteht mit der Zahlung der Prämie.

III. Abgabesätze und Berechnungsgrundlage

Art. 24

1 Die Abgabe beträgt 5 Prozent der Barprämie; für die Lebensversicherung beträgt sie 2,5 Prozent der Barprämie.115

2 Die Abgabepflichtigen haben in ihren Büchern für jeden einzelnen Versicherungs­zweig die steuerbaren und die befreiten Prämien gesondert auszuweisen.

115 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Reform der Unternehmensbesteuerung 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

IV. Abgabepflicht

Art. 25

Abgabepflichtig ist der Versicherer. Ist die Versicherung mit einem ausländischen Versicherer abgeschlossen worden (Art. 21 Bst. b), so hat der inländische Versiche­rungsnehmer die Abgabe zu entrichten.

V. Fälligkeit der Abgabeforderung

Art. 26

Die Abgabe wird 30 Tage nach Ablauf des Vierteljahres fällig, in dem die Abgabe­forderung entstanden ist (Art. 23).

Vierter Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen für alle Abgaben

I. Festsetzung der Abgaben

Art. 27

1 Für die Festsetzung der Abgaben ist der wirkliche Inhalt der Urkunden oder Rechtsvorgänge massgebend; von den Beteiligten gebrauchte unrichtige Bezeich­nungen und Ausdrucksweisen fallen nicht in Betracht.

2 Kann der für die Abgabepflicht oder für die Abgabebemessung massgebende Sach­verhalt nicht eindeutig abgeklärt werden, so ist er durch Abwägung aller auf Grund pflichtgemässer Ermittlung festgestellten Umstände zu erschliessen.

II. Umrechnung ausländischer Währungen

Art. 28

1 Lautet der für die Abgabeberechnung massgebende Betrag auf eine ausländische Währung, so ist er auf den Zeitpunkt der Entstehung der Abgabeforderung (Art. 7, 15, 23) in Schweizerfranken umzurechnen.

2 Ist unter den Parteien kein bestimmter Umrechnungskurs vereinbart worden, so ist der Umrechnung das Mittel der Geld- und Briefkurse am letzten Werktage vor der Entstehung der Abgabeforderung zugrunde zu legen.

III.116 Verzugszins117

116 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 4259; BBl 1995 I 89).

117 Berichtigt von der Redaktionskommission der BVers (Art. 33 GVG - AS 1974 1051)].

Art. 29

Auf Abgabebeträgen, die nach Ablauf der in den Artikeln 11, 20 und 26 geregelten Fälligkeitstermine ausstehen, ist ohne Mahnung ein Verzugszins geschuldet. Der Zinssatz wird vom Eidgenössischen Finanzdepartement bestimmt.

IV. Verjährung der Abgabeforderung

Art. 30

1 Die Abgabeforderung verjährt fünf Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie entstanden ist (Art. 7, 15, 23).

2 Die Verjährung beginnt nicht oder steht still, solange die Abgabeforderung sicher­gestellt oder gestundet ist oder keiner der Zahlungspflichtigen im Inland Wohnsitz hat.

3 Die Verjährung wird unterbrochen durch jede Anerkennung der Abgabeforderung von Seiten eines Zahlungspflichtigen sowie durch jede auf Geltendmachung des Abgabeanspruches gerichtete Amtshandlung, die einem Zahlungspflichtigen zur Kennt­nis gebracht wird; mit der Unterbrechung beginnt die Verjährung von neuem.

4 Stillstand und Unterbrechung wirken gegenüber allen Zahlungspflichtigen.

Fünfter Abschnitt: Behörden und Verfahren

A. Behörden

I. Eidgenössische Steuerverwaltung

Art. 31

Die Eidgenössische Steuerverwaltung erlässt für die Erhebung der Stempelabgaben alle Weisungen, Verfügungen und Entscheide, die nicht ausdrücklich einer andern Behörde vorbehalten sind.

II. Amtshilfe

Art. 32

1 Die Steuerbehörden der Kantone, Bezirke, Kreise und Gemeinden und die Eid­genössische Steuerverwaltung unterstützen sich gegenseitig in der Erfüllung ihrer Auf­gabe; sie haben sich kostenlos die zweckdienlichen Meldungen zu erstatten, die be­nötigten Auskünfte zu erteilen und in amtliche Akten Einsicht zu gewähren.

2 Die Verwaltungsbehörden des Bundes und die andern als die in Absatz 1 genann­ten Behörden der Kantone, Bezirke, Kreise und Gemeinden sind gegenüber der Eid­ge­nössischen Steuerverwaltung auskunftspflichtig, sofern die verlangten Aus­künfte für die Durchführung dieses Gesetzes von Bedeutung sein können. Eine Auskunft darf nur verweigert werden, soweit ihr wesentliche öffentliche Interessen, insbeson­dere die innere oder äussere Sicherheit des Bundes oder der Kantone ent­gegen­stehen, oder die Auskunft die angegangene Behörde in der Durchführung ih­rer Aufga­be wesentlich beeinträchtigen würde. Das Post‑, Telefon- und Telegrafen­geheim­nis ist zu wahren.

3 Anstände über die Auskunftspflicht von Verwaltungsbehörden des Bundes entscheidet der Bundesrat, Anstände über die Auskunftspflicht von Behörden der
Kantone, Bezirke, Kreise und Gemeinden, sofern die kantonale Regierung das Auskunftsbegehren abgelehnt hat, das Bundesgericht (Art. 120 des Bundesgerichts­gesetzes vom 17. Juni 2005118).119

4 Die mit öffentlich-rechtlichen Aufgaben betrauten Organisationen sind im Rahmen dieser Aufgaben gleich den Behörden zur Auskunft verpflichtet; Absatz 3 findet sinngemässe Anwendung.

118 SR 173.110

119 Fassung gemäss Anhang Ziff. 51 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

IIa.120 Datenbearbeitung

120 Eingefügt durch Ziff. VI 1 des BG vom 24. März 2000 über die Schaffung und die An­passung gesetzlicher Grundlagen für die Bearbeitung von Personendaten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

Art. 32a

1 Die Eidgenössische Steuerverwaltung betreibt zur Erfüllung der Aufgaben nach diesem Gesetz ein Informationssystem. Dieses kann besonders schützenswerte Per­sonendaten über administrative und strafrechtliche Sanktionen enthalten, die steuer­rechtlich wesentlich sind.

2 Die Eidgenössische Steuerverwaltung und die Behörden nach Artikel 32 Absatz 1 geben einander die Daten weiter, die für die Erfüllung ihrer Aufgaben dienlich sein können. Die Behörden nach Artikel 32 Absätze 2 und 4 geben der Eidgenössischen Steuerverwaltung die Daten weiter, die für die Durchführung dieses Gesetzes von Bedeutung sein können.

3 Die Daten werden einzeln, auf Listen oder auf elektronischen Datenträgern über­mittelt. Sie können auch mittels eines Abrufverfahrens zugänglich gemacht werden. Diese Amtshilfe ist kostenlos.

4 Personendaten und die zu ihrer Bearbeitung verwendeten Einrichtungen wie Datenträger, EDV-Programme und Programmdokumentationen sind vor unbefugtem Verwenden, Verändern oder Zerstören sowie vor Diebstahl zu schützen.

5 Der Bundesrat kann Ausführungsbestimmungen erlassen, insbesondere über die Organisation und den Betrieb des Informationssystems, über die Kategorien der zu erfassenden Daten, über die Zugriffs- und Bearbeitungsberechtigung, über die Auf­bewahrungsdauer sowie die Archivierung und Vernichtung der Daten.

III. Schweigepflicht

Art. 33

1 Wer mit dem Vollzug dieses Gesetzes betraut ist oder dazu beigezogen wird, hat gegenüber andern Amtsstellen und Privaten über die in Ausübung seines Amtes gemachten Wahrnehmungen Stillschweigen zu bewahren und den Einblick in amt­liche Akten zu verweigern.

2 Keine Geheimhaltungspflicht besteht:

a.
bei Leistung von Amtshilfe nach Artikel 32 Absatz 1 und bei Erfüllung einer Pflicht zur Anzeige strafbarer Handlungen;
b.
gegenüber Organen der Rechtspflege und der Verwaltung, die vom Bundes­rat allgemein oder vom Eidgenössischen Finanzdepartement121 im Einzel­falle zur Einholung amtlicher Auskünfte bei den mit dem Vollzug dieses Gesetzes be­trauten Behörden ermächtigt worden sind.

121 Bezeichnung gemäss nicht veröffentlichtem BRB vom 19. Dez. 1997.

B. Verfahren

I. Abgabeerhebung

Art. 34 Anmeldung als Abgabepflichtiger; Selbstveranlagung

1 Wer auf Grund dieses Gesetzes abgabepflichtig wird, hat sich unaufgefordert bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung anzumelden.

2 Der Abgabepflichtige hat der Eidgenössischen Steuerverwaltung bei Fälligkeit der Abgabe (Art. 11, 20, 26) unaufgefordert die vorgeschriebene Abrechnung mit den Belegen einzureichen und gleichzeitig die Abgabe zu entrichten.

3...122

122 Aufgehoben durch Ziff. II 1 des Unternehmenssteuerreformgesetzes II vom 23. März 2007, mit Wirkung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 35 Auskunft des Abgabepflichtigen

1 Der Abgabepflichtige hat der Eidgenössischen Steuerverwaltung über alle Tat­sachen, die für die Abgabepflicht oder für die Abgabebemessung von Bedeutung sein können, nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft zu erteilen; er hat insbeson­dere:

a.
Steuerabrechnungen, Steuererklärungen und Fragebogen vollständig und genau auszufüllen;
b.
seine Geschäftsbücher ordnungsgemäss zu führen und sie, die Belege und an­dere Urkunden auf Verlangen beizubringen.

2 Die Bestreitung der Abgabepflicht entbindet nicht von der Auskunftspflicht.

3 Wird die Auskunftspflicht bestritten, so trifft die Eidgenössische Steuerverwaltung eine Verfügung.123

123 Fassung gemäss Ziff. II 26 des BG vom 20. März 2008 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 36 Auskunft Dritter

1 Die bei der Gründung oder Kapitalerhöhung einer Gesellschaft oder Genossen­schaft mitwirkenden Personen (insbesondere Banken, Notare und Treuhänder) ha­ben der Eidgenössischen Steuerverwaltung auf Verlangen über alle Tatsachen, die für die Abgabepflicht oder für die Bemessung der Emissionsabgabe von Bedeutung sein können, nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft zu erteilen.

2 Wird die Auskunftspflicht bestritten, so findet Artikel 35 Absatz 3 Anwendung.

Art. 37 Überprüfung

1 Die Erfüllung der Pflicht zur Anmeldung als Abgabepflichtiger sowie die Steuer­­abrechnungen und -ablieferungen werden von der Eidgenössischen Steuerverwal­tung überprüft.

2 Die Eidgenössische Steuerverwaltung kann zur Abklärung des Sachverhalts die Geschäftsbücher, die Belege und andere Urkunden des Abgabepflichtigen an Ort und Stelle prüfen.

3 Ergibt sich, dass der Abgabepflichtige seinen gesetzlichen Pflichten nicht nachge­kommen ist, so ist ihm Gelegenheit zu geben, zu den erhobenen Aussetzungen Stel­lung zu nehmen.

4 Lässt sich der Anstand nicht erledigen, so trifft die Eidgenössische Steuerverwal­tung einen Entscheid.

5 Die anlässlich einer Prüfung gemäss Absatz 1 oder 2 bei einer Bank oder Spar­kasse im Sinne des Bankengesetzes vom 8. November 1934124, bei der Schweizerischen Nationalbank oder bei ei­ner Pfandbriefzentrale gemachten Feststellungen dürfen ausschliesslich für die Durch­führung der Stempelabgaben verwendet werden. Das Bankgeheimnis ist zu wahren.

124 SR 952.0

II. Entscheide der Eidgenössischen Steuerverwaltung

Art. 38

Die Eidgenössische Steuerverwaltung trifft alle Verfügungen und Entscheide, wel­che die Abgabeerhebung notwendig macht; sie trifft einen Entscheid insbesondere dann, wenn

a.
die Abgabeforderung oder die Mithaftung bestritten wird;
b.
für einen bestimmten Fall vorsorglich die amtliche Feststellung der Abgabe­pflicht, der Grundlagen der Abgabebemessung oder der Mithaftung beantragt wird;
c.
der Abgabepflichtige oder Mithaftende die gemäss Abrechnung geschuldete Abgabe nicht entrichtet.

III. Einsprache125

125 Fassung gemäss Anhang Ziff. 51 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 39 ...126

1 Verfügungen und Entscheide der Eidgenössischen Steuerverwaltung können innert 30 Tagen nach der Eröffnung mit Einsprache angefochten werden.

2 Die Einsprache ist schriftlich bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung einzurei­chen; sie hat einen bestimmten Antrag zu enthalten und die zu seiner Begründung dienenden Tatsachen anzugeben.

3 Ist gültig Einsprache erhoben worden, so hat die Eidgenössische Steuerverwaltung die Verfügung oder den Entscheid ohne Bindung an die gestellten Anträge zu über­prüfen.

4 Das Einspracheverfahren ist trotz Rückzug der Einsprache weiterzuführen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Verfügung oder der Entscheid dem Gesetz nicht entspricht.

5 Der Einspracheentscheid ist zu begründen und hat eine Rechtsmittelbelehrung zu enthalten.

126 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 51 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

IV. Kosten

Art. 41

1 Im Veranlagungs- und im Einspracheverfahren werden in der Regel keine Kosten berechnet.

2 Ohne Rücksicht auf den Ausgang des Verfahrens können die Kosten von Unter­suchungsmassnahmen demjenigen auferlegt werden, der sie schuldhaft verursacht hat.

V. Zwangsvollstreckung

Art. 42 Betreibung

1 Wird der Anspruch auf Abgaben, Zinsen und Kosten auf Mahnung hin nicht befriedigt, so ist Betreibung einzuleiten; vorbehalten bleibt die Eingabe in einem Kon­kurs.

2 Ist die Abgabeforderung noch nicht rechtskräftig festgesetzt und wird sie bestrit­ten, so unterbleibt ihre endgültige Kollokation, bis ein rechtskräftiger Abgabeent­scheid vorliegt.

Art. 43 Sicherstellung

1 Die Eidgenössische Steuerverwaltung kann Abgaben, Zinsen und Kosten, auch wenn sie weder rechtskräftig festgesetzt noch fällig sind, sicherstellen lassen, wenn

a.
der Bezug als gefährdet erscheint;
b.
der Zahlungspflichtige keinen Wohnsitz in der Schweiz hat oder Anstalten trifft, den Wohnsitz in der Schweiz aufzugeben oder sich im Handelsregister lö­schen zu lassen;
c.
der Zahlungspflichtige mit der Zahlung der Abgabe in Verzug ist oder wie­der­holt in Verzug war.

2 Die Sicherstellungsverfügung hat den Rechtsgrund der Sicherstellung, den sicher­zustellenden Betrag und die Stelle, welche die Sicherheiten entgegennimmt, anzu­­geben. Wird die Sicherstellung aufgrund von Absatz 1 Buchstaben a oder b ange­ord­net, so gilt die Sicherstellungsverfügung als Arrestbefehl im Sinne von Artikel 274 des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs129; die Einsprache ge­gen den Arrestbefehl ist ausgeschlossen.130

3 Gegen Sicherstellungsverfügungen der Eidgenössischen Steuerverwaltung kann beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde geführt werden.131

4 Beschwerden gegen Sicherstellungsverfügungen haben keine aufschiebende Wirkung.132

5 ...133

129 SR 281.1

130 Fassung gemäss Anhang Ziff. 10 des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227 1307; BBl 1991 III 1).

131 Fassung gemäss Anhang Ziff. 51 des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

132 Eingefügt durch Anhang Ziff. 26 des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1992 288; BBl 1991 II 465). Fassung gemäss Anhang Ziff. 51 des Verwaltungs­gerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

133 Eingefügt durch Anhang Ziff. 26 des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1992 288; BBl 1991 II 465). Aufgehoben durch Anhang Ziff. 51 des Verwaltungs­gerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

C. Revision und Erläuterung von Entscheiden

Art. 44

1 Auf die Revision und die Erläuterung von Entscheiden der Eidgenössischen Steu­erverwaltung werden die Artikel 66-69 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vom 20. Dezember 1968134 sinn­gemäss angewandt.

2 ...135

134 SR 172.021

135 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 51 des Verwaltungs­gerichtsgesetzes vom 17. Juni 2005, mit Wirkung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Sechster Abschnitt: Strafbestimmungen

A. Widerhandlungen

I. Hinterziehung136

136 Fassung gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 45

1 Wer vorsätzlich oder fahrlässig, zum eigenen oder zum Vorteil eines andern, dem Bunde Stempelabgaben vorenthält oder sich oder einem andern auf andere Weise einen un­rechtmässigen Abgabevorteil verschafft, wird, sofern nicht die Strafbe­stim­mung von Ar­tikel 14 des Verwaltungsstrafrechtsgesetzes vom 22. März 1974137 zutrifft, wegen Hin­ter­zie­hung mit Busse bis zu 30 000 Franken oder, sofern dies einen höheren Betrag ergibt, bis zum Dreifachen der hinterzogenen Abgabe oder des unrechtmässigen Vor­teils bestraft.138

2-4 ...139

137 SR 313.0

138 Fassung gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

139 Aufgehoben durch Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, mit Wirkung seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

II. Abgabegefährdung

Art. 46

1 Wer die gesetzmässige Erhebung der Stempelabgaben gefährdet, indem er vor­sätz­lich oder fahrlässig

a.
der Pflicht zur Anmeldung als Abgabepflichtiger, zur Einreichung von Steuer­erklärungen, Aufstellungen und Abrechnungen, zur Erteilung von Auskünften und zur Vorlage von Geschäftsbüchern, Registern und Belegen nicht nach­kommt;
b.
in einer Steuererklärung, Aufstellung oder Abrechnung, in einem Antrag auf Befreiung, Rückerstattung, Stundung oder Erlass von Abgaben unwahre Anga­ben macht oder erhebliche Tatsachen verschweigt oder dabei unwahre Belege über erhebliche Tatsachen vorlegt;
c.140
als Abgabepflichtiger oder auskunftspflichtiger Dritter unrichtige Aus­künfte erteilt;
d.
der Pflicht zur ordnungsgemässen Führung und Aufbewahrung der Geschäfts­bücher, Register und Belege zuwiderhandelt;
e.
die ordnungsgemässe Durchführung einer Buchprüfung oder andern amt­lichen Kontrolle erschwert, behindert oder verunmöglicht oder
f.
wahrheitswidrig erklärt, Effektenhändler zu sein oder nach Streichung im Re­gi­ster der Effektenhändler die abgegebenen Erklärungen nicht widerruft,

wird, sofern nicht eine der Strafbestimmungen der Artikel 14-16 des Verwaltungs­strafrechtsgesetzes vom 22. März 1974141 zutrifft, mit Busse bis zu 20 000 Franken bestraft.142

2 Bei einer Widerhandlung im Sinne von Absatz 1 Buchstabe e bleibt die Strafver­folgung nach Artikel 285 des Strafgesetzbuches143 vorbehalten.

140 Fassung gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

141 SR 313.0

142 Fassung des letzten Satzes gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

143 SR 311.0

III. Ordnungswidrigkeiten

Art. 47

1 Wer eine Bedingung, an die eine besondere Bewilligung geknüpft wurde, nicht einhält,

wer einer Vorschrift dieses Gesetzes, einer Verordnung oder einer auf Grund solcher Vorschriften erlassenen allgemeinen Weisung oder unter Hinweis auf die Straf­drohung dieses Artikels an ihn gerichteten Einzelverfügung zuwider­handelt,

wird mit Busse bis zu 5000 Franken bestraft.

2 Strafbar ist auch die fahrlässige Begehung.

IV. Allgemeine Bestimmungen

B. Verhältnis zum Verwaltungsstrafrechtsgesetz145

145 Fassung gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 50

1 Das Verwaltungsstrafrechtsgesetz vom 22. März 1974146 findet Anwendung; verfolgende und urtei­lende Verwaltungsbehörde im Sinne jenes Gesetzes ist die Eidgenössische Steuer­verwal­tung.147

2 ...148

146 SR 313.0

147 Fassung gemäss Ziff. 8 des Anhangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

148 Aufgehoben durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 1984, mit Wirkung seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 1963; BBl 1981 III 737).

Siebenter Abschnitt: Schluss- und Übergangsbestimmungen

I. Anrechnung bezahlter Emissionsabgaben

II. Änderung des Verrechnungssteuergesetzes

III. Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 53

1 Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes werden aufgehoben:

a.
das Bundesgesetz vom 4. Oktober 1917151 über die Stempelabgaben;
b.
das Bundesgesetz vom 15. Februar 1921152 betreffend Erlass und Stundung von Stempelabgaben;
c.
das Bundesgesetz vom 24. Juni 1937153 über Ergänzung und Abänderung der eidgenössischen Stempelgesetzgebung.

2 Die ausser Kraft gesetzten Bestimmungen bleiben in Bezug auf Abgabeforderun­gen, Tatsachen und Rechtsverhältnisse, die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes entstanden oder eingetreten sind, auch nach diesem Zeitpunkt anwendbar.

151 [BS 6 101; AS 1966 371 Art. 68 Ziff. I]

152 [BS 6 126]

153 [BS 6 165; AS 1966 371 Art. 68 Ziff. II]

IV. Vollzug

Art. 54

Der Bundesrat erlässt die für den Vollzug erforderlichen Vorschriften.

V. Inkrafttreten

Art. 55

Der Bundesrat bestimmt den Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes.

Datum des Inkrafttretens: 1. Juli 1974154
Art. 21-26: 1. Januar 1975

154 BRB vom 30. Okt. 1973