Version in Kraft, Stand am 01.06.2017

01.06.2017 - * / In Kraft
  DEFRITRMEN • (html)
  DEFRITRMEN • (pdf)

01.03.2015 - 31.05.2017
01.05.2014 - 28.02.2015
01.01.2014 - 30.04.2014
01.03.2011 - 31.12.2013
01.07.2008 - 28.02.2011
01.01.2008 - 30.06.2008
01.05.2001 - 31.12.2007
01.08.2000 - 30.04.2001
01.03.2000 - 31.07.2000
Fedlex DEFRITRMEN
Versionen Vergleichen

451.1

Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz

(NHV)

vom 16. Januar 1991 (Stand am 1. Juni 2017)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und Heimatschutz (NHG)
sowie Artikel 44 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832 (USG), in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19793 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen
Lebensräume,4

verordnet:

1 SR 451

2 SR 814.01

3 SR 0.455

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

1. Abschnitt:
Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung
von Bundesaufgaben
5

5 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 16 Grundsatz

Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG und bei der Schaffung und Änderung von Rechtserlassen sowie Konzepten und Sachplänen (Art. 13 des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 19797) für diese Aufgaben berücksichtigen die zuständigen Behörden des Bundes und der Kantone die Anforderungen von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.

6 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

7 SR 700

Art. 2 Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege8

1 Das Bundesamt für Umwelt (BAFU)9, das Bundesamt für Kultur (BAK) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA)10 stehen den für die Erfüllung von Bundesaufgaben zuständigen Behörden beratend zur Verfügung.

2 Die zuständigen Behörden des Bundes holen bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG eine fachliche Stellungnahme der Kantone ein. Für die Mitwirkung des BAFU, des BAK und des ASTRA gilt Artikel 3 Absatz 4 NHG.11

3 Die Kantone sorgen für die Mitwirkung ihrer Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei der Erfüllung der ihnen nach Artikel 1 obliegenden Aufgaben.12

4 Das BAFU, das BAK und das ASTRA (Abs. 2) sowie die kantonalen Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege (Abs. 3) beurteilen im Rahmen ihrer Mitwirkung, ob nach Artikel 7 NHG ein Gutachten der zuständigen Fachkommission des Bundes (Art. 23 Abs. 2) notwendig ist.13

8 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

9 Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

10 Der Kreis der betroffenen Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

11 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

12 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

13 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 314

14 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wirkung seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

2. Abschnitt:
Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege durch den Bund
15

15 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 416 Globale Finanzhilfen

1 Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung von schützenswerten Objekten nach Artikel 13 NHG werden in der Regel auf der Grundlage einer Programmvereinbarung global gewährt.

2 Gegenstand der Programmvereinbarung sind insbesondere:

a.
die in den Bereichen Naturschutz, Heimatschutz oder Denkmalpflege gemeinsam zu erreichenden strategischen Programmziele;
b.
die Leistung des Kantons;
c.
die Beitragsleistung des Bundes;
d.
das Controlling.

3 Die Dauer der Programmvereinbarung beträgt höchstens vier Jahre.

4 Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei Programmvereinbarungen sowie über die Angaben und Unterlagen zu den Gegenständen der Programmvereinbarung.

16 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 4a17 Finanzhilfen im Einzelfall

1 Ausnahmsweise können Finanzhilfen einzeln gewährt werden, wenn die Massnahmen:

a.
dringlich sind;
b.
in besonderem Mass eine komplexe oder spezielle fachliche Beurteilung erfordern; oder
c.
mit grossem Aufwand verbunden sind.

2 Das BAFU, das BAK oder das ASTRA schliesst dazu mit dem Kanton einen Vertrag ab oder erlässt eine Verfügung.

3 Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei der Gewährung von Finanzhilfen im Einzelfall sowie über die Angaben und Unterlagen zum Gesuch.

17 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 4b18 Gesuch

1 Der Kanton reicht das Gesuch um Finanzhilfen beim BAFU, BAK oder ASTRA ein.

2 Das Gesuch um eine globale Finanzhilfe muss Angaben enthalten über:

a.
die zu erreichenden Programmziele;
b.
die zur Zielerreichung voraussichtlich notwendigen Massnahmen und deren Durchführung;
c.
die Wirksamkeit der Massnahmen.

18 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 519 Beitragsbemessung

1 Die Höhe der Finanzhilfen richtet sich nach:

a.
der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
b.
dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen;
c.
dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
d.
der Qualität der Leistungserbringung.

2 Die Höhe der globalen Finanzhilfen wird zwischen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.

3 In den Bereichen Denkmalpflege, Archäologie, Ortsbildschutz und Schutz der historischen Verkehrswege können die Finanzhilfen auch mittels folgender Höchstbeiträge in Prozenten an die beitragsberechtigten Aufwendungen festgelegt werden:

a.
25 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung;
b.
20 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung;
c.
15 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.

4 Ausnahmsweise kann der Prozentsatz nach Absatz 3 bis auf höchstens 45 Prozent erhöht werden, wenn nachgewiesen wird, dass die unerlässlichen Massnahmen andernfalls nicht finanziert werden können.

19 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 620 Beitragsberechtigte Aufwendungen

Beitragsberechtigt sind nur Aufwendungen, die tatsächlich entstanden und für die zweckmässige Erfüllung der Massnahmen erforderlich sind.

20 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 7 Nebenbestimmungen

1 Die Zusicherung einer Finanzhilfe für ein Objekt kann insbesondere mit den Auflagen und Bedingungen verknüpft werden, dass:

a.
es dauernd oder für eine bestimmte Zeit unter Schutz gestellt wird;
b.
es in einem dem Beitragszweck entsprechenden Zustand erhalten wird und Änderungen des Zustandes der Zustimmung des BAFU, des BAK oder des ASTRA bedürfen;
c.
der Beitragsempfänger periodisch über dessen Zustand Bericht erstattet;
d.21
einer vom BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bezeichneten Person während der Ausführung von Arbeiten am Objekt jede gewünschte Einsicht gewährt wird;
e.22
f.23
alle verlangten Berichte, zeichnerischen und fotografischen Aufnahmen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA kostenlos überlassen werden;
g.24
am Objekt eine dauerhafte Inschrift über die Mithilfe und den Schutz des Bundes angebracht wird;
h.
die nötigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden;
i.
Handänderungen oder andere rechtliche Veränderungen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA sofort zu melden sind;
k.
sein Zustand überwacht werden darf;
l.
es in einem mit seiner Zweckbestimmung vereinbaren Masse für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.

2 Das BAFU, das BAK und das ASTRA können auf die Ablieferung einer Dokumentation nach Absatz 1 Buchstabe f verzichten, wenn eine sachgerechte Archivierung und die Zugänglichkeit beim Kanton gewährleistet sind.25

21 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

22 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wirkung seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

23 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

24 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

25 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 826 Ausnahmen von der Anmerkungspflicht

In der Zusicherung entbinden das BAFU, das BAK oder das ASTRA die Grundeigentümerin oder den Grundeigentümer von der Anmerkungspflicht, falls die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen auf andere Weise gleichwertig abgesichert werden. Sie berücksichtigen dabei die Bedeutung des Objekts, seine potentielle Gefährdung sowie die vorhandenen kantonalen rechtlichen Schutzmöglichkeiten.

26 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 927 Kompetenz zur Beitragsgewährung28

1 Für die Gewährung der Finanzhilfen ist das BAFU, das BAK oder das ASTRA zuständig.29

2 Diese Bestimmung gilt auch für die Artikel 14, 14a und, soweit es sich nicht um die Einleitung eines Enteignungsverfahrens handelt, 15 NHG.

27 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

28 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

29 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 1030 Auszahlung

1 Globale Finanzhilfen werden in Tranchen ausbezahlt.

2 Finanzhilfen im Einzelfall werden aufgrund der von der kantonalen Fachstelle geprüften und genehmigten Abrechnungen ausbezahlt.

30 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 10a31 Berichterstattung und Kontrolle

1 Der Kanton erstattet dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA jährlich Bericht über die Verwendung der globalen Finanzhilfen.

2 Das BAFU, das BAK oder das ASTRA kontrolliert stichprobenweise:

a.
die Ausführung einzelner Massnahmen gemäss Programmvereinbarung, Verfügung oder Vertrag;
b.
die Verwendung der ausbezahlten Beiträge.

31 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 1132 Mangelhafte Erfüllung

1 Bei globalen Finanzhilfen hält das BAFU, das BAK oder das ASTRA die Tranchenzahlungen während der Programmdauer ganz oder teilweise zurück, wenn der Kanton:

a.
seiner Berichterstattungspflicht (Art. 10a Abs. 1) nicht nachkommt;
b.
eine erhebliche Störung seiner Leistung schuldhaft verursacht.

2 Stellt sich bei globalen Finanzhilfen nach der Programmdauer heraus, dass die Leistung mangelhaft ist, so verlangt das BAFU, das BAK oder das ASTRA vom Kanton Nachbesserung; es setzt ihm dafür eine angemessene Frist.

3 Die Rechtsfolgen von Leistungsstörungen bei zugesicherten Finanzhilfen im Einzelfall und die Rückforderung bereits ausbezahlter Finanzhilfen richten sich nach Artikel 28 des Subventionsgesetzes vom 5. Oktober 199033.

32 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

33 SR 616.1

Art. 12 Beiträge an Organisationen34

1 Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege von gesamtschweizerischer Bedeutung, die Anspruch auf eine Finanzhilfe nach Artikel 14 NHG erheben, haben dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ein begründetes Gesuch einzureichen.35 Dem Gesuch sind detaillierte Unterlagen (Rechnungen und Berichte) über die Tätigkeit der Vereinigung beizulegen, aus denen ersichtlich ist, in welchem Masse beitragsberechtigte Leistungen im öffentlichen Interesse erbracht werden.

2 Finanzhilfen für Tätigkeiten, die im gesamtschweizerischen Interesse liegen, können auch ausgerichtet werden an:

a.
internationale Organisationen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege;
b.
Sekretariate internationaler Übereinkommen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.36

34 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

35 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

36 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 12a37 Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit

1 Gesuche um Finanzhilfen nach Artikel 14a Absatz 1 NHG sind dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA einzureichen.

2 Finanzhilfen an die Kantone werden global auf der Grundlage von Programmvereinbarungen gewährt. Es gelten die Artikel 4-11.

3 Finanzhilfen an andere Empfänger werden einzeln gewährt. Es gelten die Artikel 6, 9, 10a und 11 Absatz 3.

37 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt

Art. 1338 Grundsatz

Der Schutz der einheimischen Pflanzen und Tiere soll wenn möglich durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung ihrer Lebensräume (Biotope) erreicht werden. Diese Aufgabe erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Fachorganen der Land- und Forstwirtschaft, des Natur- und Heimatschutzes, des Umweltschutzes sowie der Raumplanung.

38 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über Anpassungen des Verordnungsrechts im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich der Programmvereinbarungen für die Programmperiode 2016-2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

Art. 1439 Biotopschutz

1 Der Biotopschutz soll insbesondere zusammen mit dem ökologischen Ausgleich (Art. 15) und den Artenschutzbestimmungen (Art. 20) den Fortbestand der wildlebenden einheimischen Pflanzen- und Tierwelt sicherstellen.

2 Biotope werden insbesondere geschützt durch:

a.
Massnahmen zur Wahrung oder nötigenfalls Wiederherstellung ihrer Eigenart und biologischen Vielfalt;
b.
Unterhalt, Pflege und Aufsicht zur langfristigen Sicherung des Schutzziels;
c.
Gestaltungsmassnahmen, mit denen das Schutzziel erreicht, bestehende Schäden behoben und künftige Schäden vermieden werden können;
d.
Ausscheidung ökologisch ausreichender Pufferzonen;
e.
Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen.

3 Biotope werden als schützenswert bezeichnet aufgrund:

a.
der insbesondere durch Kennarten charakterisierten Lebensraumtypen nach Anhang 1;
b.
der geschützten Pflanzen- und Tierarten nach Artikel 20;
c.
der nach der Fischereigesetzgebung gefährdeten Fische und Krebse;
d.
der gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten, die in den vom BAFU erlassenen oder anerkannten Roten Listen aufgeführt sind;
e.
weiterer Kriterien, wie Mobilitätsansprüche der Arten oder Vernetzung ihrer Vorkommen.

4 Die Kantone können die Listen nach Absatz 3 Buchstaben a-d den regionalen Gegebenheiten anpassen.

5 Die Kantone sehen ein zweckmässiges Feststellungsverfahren vor, mit dem möglichen Beeinträchtigungen schützenswerter Biotope sowie Verletzungen der Artenschutzbestimmungen des Artikels 20 vorgebeugt werden kann.

6 Ein technischer Eingriff, der schützenswerte Biotope beeinträchtigen kann, darf nur bewilligt werden, sofern er standortgebunden ist und einem überwiegenden Bedürfnis entspricht. Für die Bewertung des Biotops in der Interessenabwägung sind neben seiner Schutzwürdigkeit nach Absatz 3 insbesondere massgebend:

a.
seine Bedeutung für die geschützten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten;
b.
seine ausgleichende Funktion für den Naturhaushalt;
c.
seine Bedeutung für die Vernetzung schützenswerter Biotope;
d.
seine biologische Eigenart oder sein typischer Charakter.

7 Wer einen Eingriff vornimmt oder verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.

39 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

Art. 15 Ökologischer Ausgleich

1 Der ökologische Ausgleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt insbesondere, isolierte Biotope miteinander zu verbinden, nötigenfalls auch durch die Neuschaffung von Biotopen, die Artenvielfalt zu fördern, eine möglichst naturnahe und schonende Bodennutzung zu erreichen, Natur in den Siedlungsraum einzubinden und das Landschaftsbild zu beleben.

2 Für Beiträge für besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft gilt
der Begriff Biodiversitätsbeiträge, wie er in der Direktzahlungsverordnung vom 23. Oktober 201340 verwendet wird.41

40 SR 910.13

41 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Anhang 9 Ziff. 3 der Direktzahlungsverordnung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4145).

Art. 16 Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung

1 Die Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele und die Bestimmung der Fristen für die Anordnung der Schutzmassnahmen nach Artikel 18a NHG werden in besonderen Verordnungen (Inventaren) geregelt.

2 Die Inventare sind nicht abschliessend; sie sind regelmässig zu überprüfen und nachzuführen.

Art. 17 Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung

1 Für die Biotope von nationaler Bedeutung regeln die Kantone nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.

2 und 342

42 Aufgehoben durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 1843 Abgeltungen für Biotope und den ökologischen Ausgleich

1 Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Biotope und für den ökologischen Ausgleich richtet sich nach:

a.
der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
b.
dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen sowie von deren Planung;
c.
der Bedeutung der Massnahmen für die Tier- und Pflanzenarten, die für die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt prioritär sind;
d.
dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
e.
der Bedeutung der Massnahmen für die Vernetzung von schützenswerten Biotopen und von Beständen schützenswerter Arten;
f.
der Qualität der Leistungserbringung;
g.
der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz. 44

2 Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.

3 Im Übrigen gelten die Artikel 4-4b und 6-11.

43 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

44 Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

Art. 20 Artenschutz

1 Das unberechtigte Pflücken, Ausgraben, Ausreissen, Wegführen, Anbieten, Verkaufen, Kaufen oder Vernichten, insbesondere durch technische Eingriffe, von wildlebenden Pflanzen der im Anhang 2 aufgeführten Arten ist untersagt.

2 Zusätzlich zu den im Bundesgesetz vom 20. Juni 198647 über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel genannten gelten die wildlebenden Tiere der im Anhang 3 aufgeführten Arten als geschützt. Es ist untersagt, Tiere dieser Arten:

a.
zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre Eier, Larven, Puppen, Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen;
b.
lebend oder tot, einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester, mit- zuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.

3 Die zuständige Behörde kann zusätzlich zu den Ausnahmebewilligungen nach Artikel 22 Absatz 1 NHG weitere Ausnahmebewilligungen erteilen,

a.
wenn dies der Erhaltung der biologischen Vielfalt dient;
b.
für technische Eingriffe, die standortgebunden sind und einem überwiegenden Bedürfnis entsprechen. Ihr Verursacher ist zu bestmöglichen Schutz- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.

4 Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU den angemessenen Schutz der im Anhang 4 aufgeführten Pflanzen- und Tierarten.48

5 Wer gegen die Bestimmungen der Absätze 1 und 2 verstösst, ist strafbar nach Artikel 24a NHG.49

47 SR 922.0

48 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

49 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 21 Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen die Wiederansiedlung von Arten, Unterarten und Rassen, die in der Schweiz wild lebend nicht mehr vorkommen, bewilligen, sofern:50

a.
ein genügend grosser artspezifischer Lebensraum vorhanden ist;
b.
entsprechende rechtliche Vorkehren zum Schutz der Art getroffen sind;
c.
keine Nachteile für die Erhaltung der Artenvielfalt und ihrer genetischen Eigenart entstehen.

50 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

3a. Abschnitt:
Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und
von nationaler Bedeutung
51

51 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 21a52 Schutz der Moore

Die Bezeichnung der Moore von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie ihr Schutz und Unterhalt richtet sich nach den Artikeln 16-19.

52 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 2253 Schutz der Moorlandschaften

1 Die Bezeichnung der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele werden in einer besonderen Verordnung (Inventar) geregelt.

2 Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.

3 Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Moorlandschaften richtet sich nach:

a.
dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen;
b.
dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
c.
der Qualität der Leistungserbringung;
d.
der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz.54

3bis Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt. Im Übrigen gelten für die Gewährung der Abgeltungen die Artikel 4-4b, 6-11 und 18 und 19.55

4 Die globalen Abgeltungen für Biotope von nationaler Bedeutung, die sich innerhalb von Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung befinden, richten sich nach den Artikeln 18 und 19.56

53 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

54 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

55 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

56 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

4. Abschnitt: Vollzug

Art. 2357 Bundesorgane

1 Die Fachstellen des Bundes für Natur-, Heimatschutz und Denkmalpflege sind:

a.
das BAFU für die Bereiche Natur- und Landschaftsschutz;
b.
das BAK für die Bereiche Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz;
c.
das ASTRA für den Bereich Schutz der historischen Verkehrswege.

2 Sie vollziehen das NHG, soweit nicht andere Bundesbehörden zuständig sind. Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach den Artikeln 2-6 NHG sorgen sie für eine koordinierte Information und Beratung der Behörden und der Öffentlichkeit.58

3 Sind andere Bundesbehörden für den Vollzug zuständig, so wirken das BAFU, das BAK und das ASTRA nach Artikel 3 Absatz 4 NHG mit.

4 Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) sind die beratenden Fachkommissionen des Bundes für Angelegenheiten des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege.

57 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225), Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703) und Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4937).

58 Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 1 der V vom 29. März 2017 über das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, in Kraft seit 1. Juni 2017 (AS 2017 2815).

Art. 2459 Organisation der ENHK und der EKD

1 Die ENHK und die EKD bestehen aus je höchstens 15 Mitgliedern. Bei ihrer Zusammensetzung werden das Fachwissen sowie die einzelnen Aufgabenbereiche und Sprachgebiete berücksichtigt. Der Bundesrat wählt die Mitglieder und bezeichnet die Präsidentin oder den Präsidenten. Im Übrigen organisieren sich die Kommissionen selber.

2 Auf Antrag der ENHK und der EKD können das BAFU, das BAK und das ASTRA Personen mit Spezialkenntnissen zu ständigen Konsulentinnen oder Konsulenten ernennen. Sie beraten in ihren Spezialgebieten die Kommissionen sowie das BAFU, das BAK und das ASTRA.

3 Das UVEK genehmigt das Geschäftsreglement der ENHK und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dasjenige der EKD.60

4 Das BAFU und das BAK führen die Sekretariate. BAFU, BAK und ASTRA entschädigen sie anteilsmässig zulasten der Sachkredite.

5 Die ENHK und die EKD erstatten dem UVEK beziehungsweise dem EDI jährlich Bericht über ihre Tätigkeit.61

59 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

60 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

61 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 25 Aufgaben der ENHK und der EKD62

1 Die ENHK und die EKD haben insbesondere folgende Aufgaben:

a.63
sie beraten die Departemente in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege;
b.
sie wirken beratend mit beim Vollzug des NHG;
c.
sie wirken mit bei der Vorbereitung und Nachführung der Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung;
d.64
sie begutachten Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege zuhanden der Behörden des Bundes und der Kantone, die Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG zu erfüllen haben (Art. 7 und 8 NHG);
e.65
sie erstatten besondere Gutachten (Art. 17a NHG), sofern ein Vorhaben, das keine Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG darstellt, ein Objekt beeinträchtigen könnte, das in einem Inventar des Bundes nach Artikel 5 NHG aufgeführt oder anderweitig von besonderer Bedeutung ist.

2 Die EKD hat zudem folgende Aufgaben:

a.
sie nimmt auf Ersuchen des BAK zu Gesuchen um Finanzhilfen im Bereich der Denkmalpflege Stellung;
b.
sie pflegt die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch mit allen interessierten Kreisen und fördert die praktische und theoretische Grundlagenarbeit.66

3 Mitglieder der EKD, Konsulentinnen oder Konsulenten sowie weitere ausgewiesene Personen können vom BAK als Expertinnen und Experten mit der fachlichen Beratung und Begleitung der Kantone bei der Ausführung von Massnahmen beauftragt werden.67

62 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

63 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

64 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

65 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

66 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

67 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 26 Aufgaben der Kantone

1 Die Kantone sorgen für einen sachgerechten und wirksamen Vollzug von Verfassungs- und Gesetzesauftrag. Sie bezeichnen dazu Amtsstellen als Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege und geben diese dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bekannt.68

2 Die Kantone berücksichtigen bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 198969 über die Raumplanung) die Massnahmen, für die der Bund Finanzhilfen oder Abgeltungen nach der vorliegenden Verordnung ausrichtet. Sie sorgen insbesondere dafür, dass die Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, den Schutzmassnahmen Rechnung tragen.

68 Fassung des Satzes gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

69 [AS 1989 1985, 1996 1534. AS 2000 2047 Art. 50]. Siehe heute die Raumplanungsverordnung vom 28. Juni 2000 (SR 700.1).

Art. 27 Mitteilung von Erlassen und Verfügungen

1 Die Kantone teilen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ihre Erlasse über den Naturschutz, den Heimatschutz und die Denkmalpflege mit.70

2 Die zuständigen Behörden teilen dem BAFU folgende Verfügungen mit:

a.
Ausnahmen von den Artenschutzbestimmungen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG; Art. 20 Abs. 3);
b.
Beseitigung von Ufervegetation (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG);
c.
Feststellungsverfügungen im Biotop- und Artenschutz (Art. 14 Abs. 4);
d.
Wiederherstellungsverfügungen (Art. 24e NHG);
e.71
Verfügungen, die Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen in Biotopen von nationaler Bedeutung (Art. 18a NHG) oder in Moorlandschaften (Art. 23b NHG) betreffen;
f.72
Genehmigungen von Nutzungsplanungen (Art. 26 des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 197973), wenn Landschaften, Naturdenkmäler, Biotope und Moorlandschaften von nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.

3 Haben die ENHK, die EKD, das BAFU, das BAK oder das ASTRA bei einem Vorhaben im Sinne von Artikel 2 mitgewirkt, so teilt die zuständige Behörde ihnen auf Begehren die entsprechende Verfügung mit.

70 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

71 Eingefügt durch Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

72 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 909).

73 SR 700

Art. 27a74 Überwachung und Erfolgskontrolle

1 Das BAFU sorgt für die Überwachung der biologischen Vielfalt und stimmt sie mit anderen Massnahmen zur Umweltbeobachtung ab. Die Kantone können diese Überwachung ergänzen. Sie stimmen sie mit dem BAFU ab und stellen diesem ihre Unterlagen zur Verfügung.

2 Das BAFU, das BAK und das ASTRA führen Erfolgskontrollen durch, um den Vollzug der gesetzlichen Massnahmen und deren Eignung zu überprüfen. Sie arbeiten eng mit den betroffenen Bundesämtern und Kantonen zusammen.

74 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

Art. 27b75 Geoinformation

Das BAFU gibt die minimalen Geodatenmodelle und Darstellungsmodelle für Geobasisdaten nach dieser Verordnung vor, für die es im Anhang 1 der Geoinformationsverordnung vom 21. Mai 200876 als Fachstelle des Bundes bezeichnet ist.

75 Eingefügt durch Anhang 2 Ziff. 2 der V vom 21. Mai 2008 über Geoinformation, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2809).

76 SR 510.620

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 29 Übergangsbestimmung

1 Bis der Bundesrat die Biotope von nationaler Bedeutung (Art. 16) und die Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Art. 22) bezeichnet hat und solange die einzelnen Inventare nicht abgeschlossen sind,

a.
sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Biotopen, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert;
b.79
bestimmt das BAFU im Einzelfall aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen bei Beitragsgesuchen die Bedeutung eines Biotops oder einer Moorlandschaft;
c.80
sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Moorlandschaften, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen besondere Schönheit und nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert.

2 Die Finanzierung gemäss Absatz 1 Buchstaben a und b richtet sich nach den Artikeln 17 und 18, jene gemäss Absatz 1 Buchstabe c nach Artikel 22.81

3 Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe treffen dort, wo sie nach der anwendbaren Spezialgesetzgebung des Bundes zuständig sind, die Sofortmassnahmen nach Absatz 1 Buchstaben a und c.82

79 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

80 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

81 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über Anpassungen des Verordnungsrechts im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich der Programmvereinbarungen für die Programmperiode 2016-2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

82 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Anhang 183

83 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

(Art. 14 Abs. 3)

Liste der schützenswerten Lebensraumtypen

wissenschaftlich

deutsch

Quellfluren, Gewässer

Adiantion

Kalktuff-Felsspaltengesellschaften

Cratoneurion (commutati)

Kalk-Quellflur

Cardamino-Montion

Weichwasser-Quellflur

Ranunculion fluitantis

Brachsmen- und Barbenregion (Epipotamon)

Glycerio-Sparganion

Bach- und Flussröhricht

Charion

Armleuchteralgenrasen

Potamion

Laichkrautgesellschaften

Lemnion

Wasserlinsengesellschaften

Nymphaeion

Seerosengesellschaften

Hochmoore, Übergangsmoore

Sphagnion magellanici

Torfmoos-Hochmoor

Caricion lasiocarpae

Übergangsmoor

Sphagno-Utricularion

Wasserschlauch-Moortümpelgesellschaften

Betulion pubescentis

Birken-Moorwald

Piceo-Vaccinienion uliginosi
(Sphagno-Pinetum mugi)

Torfmoos-Bergföhrenwald

Sphagno-Piceetum

Torfmoos-Fichtenwald

Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore

Phragmition

Stillwasser-Röhricht

Phalaridion

Landschilf-Röhricht

Littorellion

Strandlingsgesellschaften

Magnocaricion

Grossseggenried

Cladietum

Schneidbinsenried

Caricion fuscae

Saures Kleinseggenried

Caricion davallianae,
Rhynchosporion

Kalk-Kleinseggenried

Calthion

Sumpfdotterblumenwiese

Molinion

Pfeifengraswiese

Filipendulion

Spierstaudenflur

Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden

Alysso-Sedion

Thermophile Kalkfelsgrusflur

Caricion ferrugineae

Rostseggenhalde

Elynion

Nacktriedrasen

Arabidion caeruleae

Kalk-Schneetälchen

Salicion herbaceae

Sauerboden-Schneetälchen

Stipo-Poion

Inneralpine Felsensteppe

Cirsio-Brachypodion

Kontinentaler Halbtrockenrasen

Xerobromion

Subatlantischer Trockenrasen

Diplachnion

Insubrischer Trockenrasen

Mesobromion

Subatlantischer Halbtrockenrasen

Auenvegetation

Epilobion fleischeri

Alluvionen mit krautiger Pioniervegetation

Caricion bicolori-atrofuscae

Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche

Nanocyperion

Zwergbinsen-Annuellenflur

Bidention

Nitrophile Annuellenvegetation

Salicion elaeagni

Gebirgsweidenaue

Salicion cinereae

Moorweidengebüsche

Alnion glutinosae

Erlen-Bruchwald

Salicion albae

Silberweiden-Auenwald

Alnion incanae

Grauerlen-Auenwald

Fraxinion

Eschen-Auenwald

Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen und Trockenwälder

Lunario-Acerion

Bergahorn-Schluchtwald

Tilion platyphylli

Wärmeliebender Linden-Mischwald

Cephalanthero-Fagenion

Orchideen-Buchenwald

Carpinion betuli

Eichen-Hainbuchenwald

Quercion pubescenti-petraeae

Flaumeichenwald

Orno-Ostryon

Hopfenbuchenwald der Südalpen

Molinio-Pinion
(inkl. Cephalanthero-Pinion)

Pfeifengras-Föhrenwald

Erico-Pinion sylvestris,
Cytiso-Pinion

Subkontinentaler Kalk-Föhrenwald

Ononido-Pinion

Kontinentaler Steppen-Föhrenwald

Dicrano-Pinion

Mesophiler Föhrenwald auf Silikat

Asplenio-Abieti-Piceetum
(Abieti-Piceion)

Blockschutt-Tannen-Fichtenwald

Larici-Pinetum cembrae

Lärchen-Arvenwald

Cirsio tuberosi-Pinetum montanae (Erico-Pinion mugo)

Knollendistel-Bergföhrenwald

Saumgesellschaften, Gebüsche und Heiden

Aegopodion, Alliarion

Nährstoffreicher mesophiler Krautsaum

Geranion sanguinei

Trockenwarmer Krautsaum

Berberidion

Trockenwarme Gebüsche auf basenreichem Boden

Calluno-Genistion

Subatlantische Zwergstrauchheide

Juniperion sabinae

Kontinentale Zwergstrauchheide

Ericion (carneae)

Subalpine Heide auf Kalkboden

Juniperion nanae

Trockene subalpine Zwergstrauchheide

Rhododendro-Vaccinion

Mesophile subalpine Zwergstrauchheide

Loiseleurio-Vaccinion

Arktisch-alpine Zwergstrauchheide

Fels-, Felsgrus- und Karstfluren sowie Schuttfluren

Asplenion serpentini

Serpentingesteinsflur

Sedo-Veronicion

Thermophile Silikatfelsgrusflur

Thlaspion rotundifolii

Alpine Kalkblockflur

Drabion hoppeanae

Alpine Kalkschieferflur

Petasition paradoxi

Feuchte Kalkschuttflur der höheren Lagen

Androsacion alpinae

Alpine Silikatschuttflur

Galeopsion segetum

Sommerwarme Silikatschuttflur

Ackerbegleitvegetation, Ruderalfluren

Chenopodion rubri

Begleitvegetation der Hackkulturen auf
basenarmen Böden

Agropyro-Rumicion

Feuchte Trittflur

Onopordion (acanthii)

Wärmeliebende Ruderalgesellschaften

Anhang 284

84 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).

(Art. 20 Abs. 1)

Liste der geschützten Pflanzen

wissenschaftlich

deutsch

Angiospermae

Blütenpflanzen

Adonis vernalis L.

Frühlingsadonis

Androsace sp.

Mannsschild, alle Arten

Anemone sylvestris L.

Hügel-Windröschen

Apium repens (Jacq.) Lag.

Kriechender Eppich

Aquilegia alpina L.

Alpen-Akelei

Armeria sp.

Grasnelke, alle Arten

Artemisia sp. (Artengruppe der A. glacialis)

alle kleinen alpinen Edelraute-Arten

Asphodelus albus Mill.

Affodill

Calla palustris L.

Drachenwurz

Carex baldensis L.

Monte-Baldo-Segge

Daphne alpina L.

Alpen-Seidelbast

Daphne cneorum L.

Flaumiger Seidelbast, Flühröschen

Delphinium elatum L.

Hoher Rittersporn

Dianthus glacialis Haenke

Gletscher-Nelke

Dianthus gratianopolitanus Vill.

Grenobler Nelke

Dianthus superbus L.

Pracht-Nelke

Dictamnus albus L.

Diptam

Dracocephalum sp.

Drachenkopf, beide Arten

Droseraceae

Sonnentaugewächse, inkl. Wasserfalle

Ephedra helvetica C. A. Mey.

Schweizerisches Meerträubchen

Eriophorum gracile Roth

Schlankes Wollgras

Eritrichium nanum (L.) Gaudin

Himmelsherold

Eryngium alpinum L.

Alpen-Mannstreu, Alpendistel

Eryngium campestre L.

Feld-Mannstreu

Erythronium dens-canis L.

Hundszahn

Fritillaria meleagris L.

Gewöhnliche Schachblume

Gentiana pneumonanthe L.

Lungen-Enzian

Gladiolus sp.

Gladiole, alle Arten

Inula helvetica Weber

Schweizerischer Alant

Iris pseudacorus L.

Gelbe Schwertlilie

Iris sibirica L.

Sibirische Schwertlilie

Leucojum aestivum L.

Spätblühende Knotenblume

Lilium bulbiferum L. s.l.

Feuerlilie, beide Unterarten

Lilium martagon L.

Türkenbund

Lindernia procumbens (Krock.) Philcox

Büchsenkraut

Melampyrum nemorosum L.

Hain-Walchtelweizen

Myosotis rehsteineri Wartm.

Bodensee-Vergissmeinnicht

Nuphar sp.

Teichrose, alle Arten

Nymphaea alba L.

Weisse Seerose

Orchidaceae

Orchideengewächse, alle Arten

Paeonia officinalis L.

Pfingstrose

Papaver f. alpinum (aurantiacum,
sendtneri, occidentale)

Alpen-Mohn, alle Arten

Paradisea liliastrum (L.) Bertol.

Trichterlilie, Paradieslilie

Pulsatilla vulgaris Mill.

Gewöhnliche Küchenschelle

Saxifraga hirculus L.

Goldblumiger Steinbrech

Sempervivum grandiflorum Haw.

Gaudins Hauswurz

Sempervivum wulfenii Mert. & W.D.J. Koch

Wulfens Hauswurz

Silene coronaria (L.) Desr.

Kranzrade

Sisymbrium supinum L.

Niederliegende Rauke

Sorbus domestica L.

Speierling, Sperberbaum

Trapa natans L.

Wassernuss

Trifolium saxatile All.

Stein-Klee

Tulipa sp.

Tulpe, alle Arten

Typha minima Hoppe

Kleiner Rohrkolben

Typha shuttleworthii W. D. J. Koch&Sond.

Shuttleworths Rohrkolben

Pteridophyta

Farne

Adiantum capillus-veneris L.

Venushaar

Botrychium sp. (ausgenommen
B. lunaria)

Traubenfarn, alle Arten ausser Gemeiner Mondraute

Marsilea quadrifolia L.

Kleefarn

Matteuccia struthiopteris (L.) Tod.

Straussfarn

Phyllitis scolopendrium (L.) Newman

Hirschzunge

Polystichum braunii (Spenn.) Fée

Alex. Brauns Schildfarn

Polystichum setiferum (Forssk.) Woyn.

Borstiger Schildfarn

Bryophyta

Moose

Barbula asperifolia Mitt.

Breutelia chrysocoma (Hedw.) Lindb.

Goldschopfmoos

Bryum versicolor B. & S.

ein Birnmoos

Drepanocladus vernicosus (Mitt.)
Warnst.

ein Sichelmoos

Frullania parvistipula Steph.

ein Sack-Lebermoos

Leucobryum glaucum aggr.

Weissmoos, "Klumpenmoos"

Phaeoceros laevis ssp. carolinianus (Michx.) Prosk.

Gelbhornmoos

Riccia breidleri Steph.

Breidlers Stern-Lebermoos

Ricciocarpos natans (L.) Corda

Schwimm-Lebermoos

Sphagnum sp.

Torfmoose od. Bleichmoose, alle Arten

Tayloria rudolphiana (Garov.) B.,
S. & G.

Rudolphs Trompetenmoos

Lichenes

Grossflechten

Gyalecta ulmi (Sw.) Zahlbr.

Heterodermia sp.

alle Arten

Hypotrachina laevigata (Sm.) Hale

Leptogium burnetiae Dodge

Leptogium hildenbrandii (Garov.) Nyl.

Lobaria sp.

Lungenflechte, alle Arten

Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl.

Nephroma laevigatum Ach.

Parmotrema reticulatum (Taylor) Choisy

Parmotrema stuppeum (Taylor) Hale

Peltigera hymenina (Ach.) Delise

Ramalina dilacerata (Hoffm.) Hoffm.

Ramalina roesleri (Hochst. ex Schaerer) Hue

Sphaerophorus globosus (Hudson) Vainio

Sphaerophorus melanocarpus (Sw.) DC.

Squamarina lentigera (Weber) Poelt

Stereocaulon sp.

alle Arten

Sticta sp.

Grübchenflechten, alle Arten

Usnea cornuta (Körber)

Usnea glabrata (Ach.) Vainio

Usnea longissima Ach.

Engelshaarflechte

Usnea wasmuthii (Räsänen)

Basidiomycetes

Grosspilze

Boletus regius Krombholz

Echter Königsröhrling

Clavaria zollingeri Léveille

Amethystfarbige Keule

Hygrocybe calyptraeformis (Berk. & Br.) Fayod

Rosaroter Saftling

Lariciformes officinalis (Vill.: Fr.)
Kotl. & Pouz.

Lärchen-Baumschwamm

Lyophyllum favrei Haller & Haller

Gelbblättriger Karminschwärzling

Pluteus aurantiorugosus (Trog.) Sacc.

Orangeroter Dachpilz

Sarcodon joeides (Pass.) Pat.

Violettfleischiger Braunsporstacheling

Squamanita schreieri Imbach

Gelber Schuppenwulstling

Suillus plorans (Roll.) Sing.

Arven-Röhrling

Tricholoma caligatum (Viv.) Rick.

Krokodil-Ritterling

Tricholoma colossum (Fr.) Quélet

Riesen-Ritterling

Verpa conica Swartz ex Pers.
(=V. digitaliformis)

Fingerhut-Verpel

Anhang 385

85 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

(Art. 20 Abs. 2)

Liste der geschützten Tiere

wissenschaftlich

deutsch

Invertebrata

Wirbellose

Mollusca

Weichtiere (Schnecken, Muscheln)

Charpentieria thomasiana (Pini)

Studers Schliessmundschnecke

Tandonia nigra (K. Pfeiffer)

Schwarzer Kielschnegel

Trichia biconica (Eder)

Nidwaldner Haarschnecke

Unio crassus Philipsson

Kleine Flussmuschel, Gemeine Bach-
muschel

Unio mancus Lamarck

Südliche Malermuschel

Zoogenetes harpa (Say)

Harfenschnecke

Insecta

Insekten

Odonata

Libellen

Aeshna caerulea Ström.

Alpen-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica Walker

Hochmoor-Mosaikjungfer

Boyeria irene Fonsc.

Boyeria

Calopteryx virgo meridionalis Selys

Südliche Prachtlibelle

Ceriagrion tenellum Villers

Späte Adonislibelle

Coenagrion lunulatum Charp.

Mond-Azurjungfer

Coenagrion mercuriale Charp.

Helm-Azurjungfer

Epitheca bimaculata Charp.

Zweifleck

Gomphus simillimus Selys

Gelbe Keiljungfer

Gomphus vulgatissimus L.

Gemeine Keiljungfer

Lestes dryas Kirby

Glänzende Binsenjungfer

Leucorrhinia albifrons Burm.

Oestliche Moosjungfer

Leucorrhinia caudalis Charp.

Zierliche Moosjungfer

Leucorrhinia pectoralis Charp.

Grosse Moosjungfer

Nehalennia speciosa Charp.

Zwerglibelle

Onychogomphus forcipatus L.

Kleine Zangenlibelle

Onychogomphus uncatus Charp.

Grosse Zangenlibelle

Ophiogomphus cecilia Fourc.

Grüne Keiljungfer

Oxygastra curtisii Dale

Gekielte Smaragdlibelle

Sympecma braueri Bianchi

Sibirische Winterlibelle

Sympetrum depressiusculum Selys

Sumpf-Heidelibelle

Sympetrum flaveolum L.

Gefleckte Heidelibelle

Mantodea

Fangschrecken

Mantis religiosa L.

Gottesanbeterin

Orthoptera

Geradflügler (Heuschrecken, Grillen)

Aiolopus thalassinus (Fabr.)

Grüne Strandschrecke

Calliptamus italicus (L.)

Italienische Schönschrecke

Calliptamus siciliae Ramme

Provence-Schönschrecke

Chrysochraon keisti Nadig

Schweizer Goldschrecke

Epacromius tergestinus (Charp.)

Fluss-Strandschrecke

Ephippiger ephippiger vitium Serville

Steppen-Sattelschrecke

Locusta migratoria cinerascens (Fabr.)

Wanderheuschrecke

Oedaleus decorus (Germar6)

Kreuzschrecke

Oedipoda caerulescens (L.)

Blauflügelige Ödlandschrecke

Oedipoda germanica (Latr.)

Rotflügelige Ödlandschrecke

Pachytrachis striolatus (Fieber)

Gestreifte Südschrecke

Pholidoptera littoralis insubrica Nadig

Fiebers Strauchschrecke

Platycleis tessellata (Charp.)

Braunfleckige Beissschrecke

Polysarcus denticauda (Charp.)

Gemeine Wanstschrecke

Psophus stridulus (L.)

Rotflügelige Schnarrschrecke

Saga pedo (Pallas)

Steppen-Sägeschrecke

Sphingonotus caerulans (L.)

Blauflügelige Sandschrecke

Stethophyma grossum (L.)

Sumpfschrecke

Tettigonia caudata (Charp.)

Östliches Heupferd

Neuroptera, Ascalaphidae

Netzflügler

Libelloides sp.

Schmetterlingshafte, beide Arten

Lepidoptera, Papilionidea

Tagfalter

Arethusana arethusa Denis & Schiff.

Rotbindensamtfalter

Chazara briseis L.

Felsenfalter

Coenonympha hero L.

Waldwiesenvögelchen

Coenonympha oedippus Fabr.

Moorwiesenvögelchen

Erebia christi Raetzer

Raetzers Mohrenfalter

Erebia nivalis Lorkovic & de Lesse

Erebia sudetica Staudinger

Sudeten-Mohrenfalter

Eurodryas aurinia aurinia Rott.

Skabiosenscheckenfalter, collin-montan

Iolana iolas (Ochs.)

Blasenstrauchbläuling

Limenitis populi L.

Grosser Eisvogel

Lopinga achine Scop.

Gelbringfalter, Bacchantin

Lycaeides argyrognomon Bergstr.

Kronwicken- oder Gemeiner Bläuling

Lycaena dispar Haworth

Grosser Feuerfalter, Ampferfeuerfalter

Maculinea alcon (Denis & Schiff.)

Lungenenzian Bläuling

Maculinea arion L.

Schwarzgefleckter Bläuling,
Quendel-Ameisenbläuling

Maculinea nausithous Bergstr.

Schwarzblauerbläuling, Dunkler Moorbläuling

Maculinea teleius Bergstr.

Grosser Moorbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Mellicta britomartis Assmann

Östlicher Scheckenfalter

Mellicta deione Dup.

Parnassius apollo L.

Apollofalter

Parnassius mnemosyne L.

Schwarzer Apollofalter

Lepidoptera, Hesperioidea

Dickkopffalter

Carcharodus baeticus Rambur

Andorn-Dickkopffalter

Pyrgus cirsii Rambur

Spätsommer-Würfelfalter

Lepidoptera, Sphingidae

Schwärmer (Nachtfalter)

Hyles hippophaes Esper

Sanddorn-, Kreuzdornschwärmer

Proserpinus proserpina Pallas

Nachtkerzen-, Kleiner Oleanderschwärmer

Lepidoptera, Lasiocampidae

Glucken, Wollspinner (Nachtfalter)

Eriogaster catax L.

Heckenwollafter, Heckenwollspinner

Coleoptera, Carabidae

Laufkäfer

Abax oblongus Dej.

Calosoma inquisitor (L.)

Kleiner Puppenräuber

Calosoma sycophanta (L.)

Grosser Puppenräuber

Carabus creutzeri Fabr.

Cychrus cordicollis Chaud.

Cymindis variolosa (Fabr.)

Licinus cassideus (Fabr.)

Nebria crenatostriata Bassi

Platynus cyaneus (Dej.)

Poecilus kugelanni (Panz.)

Trechus laevipes Jeann.

Coleoptera, Dysticidae

Echte Schwimmkäfer

Graphoderus bilineatus (Geer)

Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer

Coleoptera, Buprestidae

Prachtkäfer

Anthaxia candens (Panz.)

Anthaxia hungarica (Scop.)

Anthaxia manca (L.)

Chalcophora mariana (L.)

Marienprachtkäfer

Coroebus florentinus (Herbst)

Coroebus undatus (Fabr.)

Dicerca aenea (L.)

Dicerca alni (Fischer)

Dicerca berolinensis (Herbst)

Dicerca furcata (Thunberg)

Dicerca moesta (Fabr.)

Eurythyrea austriaca (L.)

Eurythyrea micans (Fabr.)

Eurythyrea quercus (Hbst.)

Poecilonota variolosa (Paykull)

Scintillatrix dives (Guillebeau)

Scintillatrix mirifica (Mulsant)

Scintillatrix rutilans (Fabr.)

Coleoptera, Scarabaeidae

Blatthornkäfer

Oryctes nasicornis (L.)

Nashornkäfer

Osmoderma eremita (Scop.)

Eremit

Polyphylla fullo (L.)

Walker

Coleoptera, Lucanidae

Hirschkäfer

Lucanus cervus (L.)

Hirschkäfer, Hornschröter

Coleoptera, Cerambycidae

Bockkäfer

Akimerus schaefferi (Laich.)

Cerambyx cerdo L.

Eichenheldbock, Eichenspiessbock

Cerambyx miles Bonelli

Corymbia cordigera (Fuesslins)

Dorcadion aethiops (Scop.)

Dorcadion fuliginator (L.)

Grasbock, Erdbock

Dorcatypus tristis (L.)

Ergates faber (L.)

Mulmbock

Lamia textor (L.)

Weberbock

Lepturobosca virens (L.)

Mesosa curculionoides (L.)

Morimus asper Sulzer

Necydalis major L.

Necydalis ulmi Chevrolat

Pachyta lamed (L.)

Pedostrangalia revestita (L.)

Plagionotus detritus (L.)

Purpuricenus kaehleri (L.)

Blutbock, Purpurbock

Rhamnusium bicolor (Schrank)

Rosalia alpina (L.)

Alpenbock

Saperda octopunctata (Scop.)

Saperda perforata (Pallas)

Saperda punctata (L.)

Saperda similis Laich.

Tragosoma depsarium (L.)

Zottenbock

Hymenoptera, Formicidae

Hautflügler

Formica s.str. (rufa, aquilonia, lugubris, paralugubris, polyctena, pratensis,
truncorum)

hügelbildende Rote Waldameisen (Formica rufa-Gruppe)

Polyergus rufescens (Latr.)

Amazon-Ameise

Vertebrata

Wirbeltiere

Amphibia

alle Amphibien (Frösche, Unken,
Kröten, Salamander, Molche)

Reptilia

alle Reptilien (Sumpfschildkröte,
Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen)

Mammalia

Säugetiere

Insectivora

Insektenfresser

Crocidura leucodon (Hermann)

Feldspitzmaus

Crocidura suaveolens (Pallas)

Gartenspitzmaus

Neomys anomalus Cabrera

Sumpfspitzmaus

Neomys fodiens Pennant

Wasserspitzmaus

Rodentia

Nagetiere

Dryomys nitedula (Pallas)

Baumschläfer

Micromys minutus (Pallas)

Zwergmaus

Muscardinus avellanarius L.

Haselmaus

Chiroptera

alle Fledermäuse

Anhang 486

86 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).

(Art. 20 Abs. 4)

Liste der kantonal zu schützenden Arten

Pflanzenarten

wissenschaftlich

deutsch

Angiospermae

Blütenpflanzen

Bromus grossus DC.

Dickährige Trespe

Caldesia parnassifolia (L.) Parl.

Caldesie

Najas flexilis (Willd.) Rostk. & W.L.E. Schmidt

Biegsames Nixenkraut

Bryophyta

Moose
(Laub-, Leber- und Hornmoose)

Andreaea blyttii Schimp. ssp. angustata (Limpr.) Schultze-Mot. (=A. heinemannii)

Blytts Klaffmoos

Andreaea rothii Web. & Mohr

Roths Klaffmoos

Atractylocarpus alpinus (Milde) Lindb.

Barbula rigidula ssp. verbana (Nich.&Dix.) Podp.

Bryum argenteum ssp. veronense (De Not.) Amann

(Silber-)Birnmoos

Buxbaumia viridis (Lam. & DC.)
Moug. & Nestl.

Grünes Koboldmoos

Dicranum viride (Sull. & Lesq.) Lindb.

Grünes Besenmoos, Gabelzahnmoos

Distichophyllum carinatum Dix. & Nich.

Gekieltes Zweizeilblattmoos

Frullania cesatiana De Not.

ein Sack-Lebermoos

Hypnum sauteri Schimp.

ein Schlafmoos

Jamesoniella undulifolia (Nees) K. Müll.

Mannia triandra (Scop.) Grolle

ein Zwerglungenmoos

Meesia longiseta Hedw.

ein Zeilenmoos («Schwanenhalsmoos»)

Orthotrichum rogeri Brid.

Rogers Kapuzenmoos

Orthotrichum scanicum Grönv.

ein Kapuzenmoos

Pseudoleskea artariae Thér.

Pyramidula tetragona (Brid.) Brid.

Viereckiges Pyramidenmoos

Scapania helvetica Gott.

ein Spaten-Lebermoos

Scapania massalongi (K. Müll.) K. Müll.

Massalongs Spatenmoos

Scapania scapanioides (Mass.) Grolle

ein Spaten-Lebermoos

Seligeria austriaca Schauer

ein Zwergmoos

Seligeria carniolica (Breidl. & Beck) Nyh.

ein Zwergmoos

Tetrodontium ovatum (Funck) Schwaegr.

Ulota rehmannii Jur. ssp. macrospora (Bauer & Warnst.) Podp.
(=U. macrospora)

ein Krausblattmoos

Tierarten

Annelida

Ringelwürmer

Hirudo officinalis L.

Blutegel

Mollusca

Weichtiere (Schnecken, Muscheln)

Helix pomatia L.

Weinbergschnecke

Mammalia

Säugetiere

Insectivora

Insektenfresser

Erinaceus europaeus L.

Igel

Soricidae, sp.

Spitzmäuse, alle Arten

Rodentia

Nagetiere

Gliridae, sp.

Schläfer, alle Arten